Der Vorschlag kam vom Präsidenten des Fußball-Landesverbands Brandenburg persönlich. Jens Kaden riet dem SV Grün-Weiss Brieselang zu einer Spielortverlegung des Halbfinals im AOK-Landespokal gegen den FC Energie Cottbus. Zuvor hatte er sich bemüht, einen Spieltermin an einem Wochenende zu organisieren. Da dies der eng getaktete Rahmenterminplan der 3. Liga aber nicht zuließ, muss das ungleiche Duell am Dienstag, den 2. April, um 19 Uhr ausgetragen werden - dann allerdings nicht in Brieselang.
In Bildern: 30 ehemalige Spieler von Energie Cottbus - und was aus ihnen wurde.
"Unsere Flutlichtanlage ist nicht für den AOK-Landespokal freigegeben", erklärt Matthias Reer, 1. Vorsitzender der Brieselanger, "es gab dann zwei Alternativen: entweder einen Heimrechttausch oder das Ausweichen auf einen anderen Platz." Für letztere Möglichkeit hatte FLB-Präsident Kaden den SV Falkensee-Finkenkrug, der erst im Januar seine neue Flutlichtanlage eröffnet hatte, ins Spiel gebracht. "Daraufhin haben wir mit Sven Steller (Vorsitzender des SV Falkensee-Finkenkrug, d.Red.) gute Gespräche geführt. Ich finde, es ist eine gute Möglichkeit für das Havelland. Zudem ist es für die Stimmung sicherlich besser vor 1000 Zuschauern am Sportplatz Leistikowstraße zu spielen als in einem fast leeren Stadion der Freundschaft", so Reer.
Für Sven Steller sei das Bereitstellen der Sportanlage seines Vereins eine Selbstverständlichkeit gewesen: "Ich habe sofort zugesagt. Wir haben zu Brieselang schließlich ein gutes Verhältnis." Bereits Anfang Januar kam es zur Einigung, im Anschluss musste noch der Termin festgelegt werden. Für die Ausrichtung des Pokalspiels in Falkensee sind nun die Brieselanger verantwortlich. Steller bietet dennoch seine Hilfe an: "Es wurden beispielsweise in der Vergangenheit Sicherheitskonzepte ausgearbeitet, die man nun für die Partie adaptieren kann." Bereits am 1. September 2017 waren die Cottbuser zu einem Pokalspiel in Falkensee zu Gast. Damals unterlag der SVFF den Lausitzern vor 659 Zuschauern mit 1:7 in der 2. Runde.



Dass die Brieselanger das Halbfinale nicht auf dem heimischen Kunstrasen austragen, könnte für den Brandenburgligisten sogar positiv sein. "Durch ihre bessere Technik wären die Cottbuser auf dem Kunstrasen wahrscheinlich im Vorteil gewesen", vermutet Grün-Weiss-Coach Patrick Schlüter. Das verpasste Highlight auf dem eigenen Platz ist für ihn jedoch der geringste Nachteil: "Der Wochentag ärgert mich mehr." Für die meisten der Brieselanger Amateure steht vor dem Pokalduell mit dem Drittligisten am Dienstagabend noch ein langer Arbeitstag an.
"Für die Zuschauer wird das Flutlichtspiel sicherlich interessant, für die Beteiligten ist es jedoch recht schwierig. Es ist eben eine andere Baustelle, wenn man noch acht bis neun Stunden Arbeit im Spiel mit sich rumschleppt." Noch schlimmer: Schlüter weiß bereits jetzt, dass ihm zwei Spieler erst zur zweiten Halbzeit zur Verfügung stehen werden. "Es ist aber trotzdem schön, gegen Cottbus zu spielen. Mit den Umständen müssen wir leben", nimmt der Coach die Herausforderung an.