„Ist es länger geworden?“, fragte Co-Trainer Ralf Zumdick um 17.04 Uhr und lächelte. In der Frage steckte schon die Antwort. Mehr als zwei Stunden hatten Zumdick und sein Cheftrainer Thomas Doll gestern auf dem Platz verbracht – inklusive der 20 Minuten langen Aufbauarbeit für den Hütchenwald.
Elf Mann müssen zusätzlich sprinten
Nicht alle machten eine gleich lange Schicht. Die Hälfte der Mannschaft durfte nach anderthalb Stunden in die Kabine. Nicolai Müller, Pirmin Schwegler, Kevin Wimmer, Felipe, Oliver Sorg, Benjamin Hadzic, Takuma Asano, Edgar Prib, Josip Elez, Marvin Bakalorz und Jonathas mussten 20 Minuten lang sprinten. Sie wussten, woher der Wind nun weht. Als sie in die Kabine gingen, wurde es frisch und dunkel.
Doll hielt, was er nach dem 0:3 gegen Leipzig versprach: „Ab Montagnachmittag muss ein kühler Nordwind rein in die Trainingseinheit.“ Er habe schließlich gesehen, „dass am Fitnessstand gearbeitet werden muss“. Fitnesstrainer Timo Rosenberg organisierte die Sprints. Dafür bekam er ein dickes Lob von Doll.
Kühler Nordwind und warme Wortbrise
Auch die zwei weiteren Athletiktrainer Tobias Stock und Dennis Fischer standen auf dem Platz. Der 96-Cheftrainer war jedenfalls in Form. Er machte lockere Sprüche, lachte viel mit den Spielern nach der Begrüßung von Japan-Nationalspieler Genki Haraguchi. Doll startete mit einer warmen Wortbrise in die Woche der Wahrheit. Bis zum Sonnabend muss er die Köpfe freipusten und der Mannschaft Rückenwind geben fürs vorentscheidende Duell des Letzten aus Hannover gegen die Vorletzten aus Nürnberg. Verliert 96, wäre die Hoffnung auf die Rettung vom Winde verweht.


Haraguchi tut sich hervor
Der frische Nordwind begann mit nordischem Handball zum Aufwärmen. Anschließend ließ Doll mit Köpfchen auf zwei Tore trainieren. „Einige brauchen vielleicht einen Helm“, scherzte Co-Trainer Zumdick. Kopfballduelle waren zuletzt auch keine 96-Stärke, auch das eine Erkenntnis nach der Standardniederlage gegen Leipzig.
Im Trainingsspiel zehn gegen zehn (auf drei Tore) flatterten endlich auch die Bälle ins Tor. Jonathas, Takuma Asano, Oliver Sorg und Iver Fossum holten sich dabei Selbstvertrauen. Haraguchi fiel mit einem Treffer und seinem Elan positiv auf. Frischen Wind aus dem fernöstlichen Japan kann 96 ebenfalls gut gebrauchen. Heute und morgen (10.30, 15.30 Uhr, MKA) gibt es doppelt Gelegenheit zum Zuschauen.
Die Bilder vom Vormittagstraining von Hannover 96 (5. Februar):
Die 96-Mängel-Liste von Thomas Doll