Völlige Leere. Das fühlte Fiete Arp, nachdem sein HSV am 34. Spieltag der vergangenen Saison zum ersten Mal überhaupt aus der Bundesliga abgestiegen war. Für das 18-jährige Eigengewächs war der Absturz in die Zweitklassigkeit noch schlimmer als für andere Teamkollegen. Denn der Stürmer galt lange als größter Hoffnungsträger im Kampf um den Klassenerhalt. Geboren in Bad Segeberg vor den Toren Hamburgs, groß geworden in der Akademie – doch den Absturz seiner Hamburger konnte Arp nicht verhindern.
HSV-Talent aus Segeberg: Die Jugend von Jann-Fiete Arp
Das 2:1 gegen Mönchengladbach reichte dem HSV am letzten Tag der Saison nicht. „Am Tag danach saß ich komplett fertig bei den Eltern meiner Freundin auf der Couch“, erinnert sich Arp. „Meine Freundin hatte für sich einen Kanada-Urlaub gebucht. Ihr Vater hat dann vorgeschlagen, dass ich einfach abhauen und mit ihr fahren soll.“ Das tat Arp – und quartierte sich in einer Holzhütte mitten im Wald ein. Internet? Fehlanzeige. Arp freundete sich mit seiner Gastgeberin an, der Deutschen Gaby. „Sie war für mich wie ein Engel in der Not. Genau der Mensch, den ich in diesem Moment brauchte und der nicht ständig Fragen zum HSV gestellt hat.“
Arp: „Habe Dinge erlebt wie andere in 35 Jahren nicht“
Nachdem es im Sommer heftige Spekulationen um die Zukunft des Toptalents gab, wartet Arp in dieser Saison noch auf sein erstes Tor in der 2. Bundesliga. Bislang wartet er trotz oder gerade wegen einer gigantischen Erwartungshaltung noch auf den Durchbruch. „Die vergangenen zwölf Monate waren so intensiv wie 25 Jahre“, bilanzierte der Youngster im Magazin HSV live.



„Ich bin erst 18, aber ich habe Dinge erlebt, die andere Menschen in 35 Jahren nicht erleben“, erklärte der Angreifer, der im Januar 19 Jahre alt wird. Arp wird seit langer Zeit immer wieder mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht. Sein Vertrag in Hamburg läuft noch bis 2020.