Auftrag gerade so erfüllt, Abschied verkündet: Nur 153 Tage dauerte die Ära Peter Stöger bei Borussia Dortmund - nun ist sie vorbei. Auf der Pressekonferenz nach dem 1:3 gegen die TSG Hoffenheim gab der Österreicher bekannt, dass er nicht länger als Trainer der BVB fungieren wird. Damit ist der Weg frei für Lucien Favre, der in der kommenden Saison wohl an der Linie stehen wird. Die Dortmunder sicherten trotz der Pleite den vierten Platz ab - der zur Teilnahme an der Champions League berechtigt.
Stögers Aus kommt nicht überraschend. Der Österreicher übernahm das Amt im Dezember 2017, wenige Tage nach seinem Rauswurf beim Absteiger 1. FC Köln, als Nachfolger von Peter Bosz auf Rang acht. Der Vertrag wurde bis 30. Juni 2018 befristet.
"Es ist klar, dass das heute das letzte Pflichtspiel für den BVB war. Es ist schon eine Zeit her, dass wir uns gemeinschaftlich darauf verständigt haben, dass es in diese Richtung gehen wird. Es ist wichtig, auch in der Diskussion mit Michael Zorc und Aki Watzke, die immer top war, herauszustellen, dass ein neuer Anreiz diesem Verein ganz gut tut", sagte der Österreicher auf der Pressekonferenz.
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Nur ein Punkt aus den letzten drei Spielen
Stöger hatte im Dezember den Job vom entlassenen Peter Bosz übernommen und betreute die Dortmunder seither in 24 Spielen. Nur zehn Partien konnten die Dortmunder in dieser Zeit gewinnen, acht endeten Unentschieden.
Das frühzeitige Scheitern in der Europa League, ein 0:6 beim FC Bayern, mit dem man jahrelang auf Augenhöhe war, und ein schwacher Auftritt im Derby auf Schalke (0:2) wogen in der Gesamtbeurteilung seiner Arbeit schwer. Von den Tempo-Auftritten der Ära Jürgen Klopp oder dem erfolgreichen Ballbesitz-Fußball unter Thomas Tuchel entfernte sich der BVB immer mehr. Die Leistungsschwankungen des Teams waren unter Stöger zu groß.
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Über den Abschied des 52-Jährigen wurde schon lange spekuliert, entgegen aller öffentlichen Dementis der Club-Bosse („Peter Stöger ist unser erster Ansprechpartner.“). Der Coach selbst befeuerte nach der Niederlage auf Schalke die Spekulationen vom nahen Ende in einem WDR-Interview sogar selbst: „Mein Dienstverhältnis geht bis zum 30. Juni - und das ist gut so.“