Hannover. Bereits sechsmal fielen Entscheidungen nach Hinweisen des Video-Assistenten in dieser Saison negativ für RB Leipzig aus – so oft wie bei keiner anderen Mannschaft in der Bundesliga. Am Samstag war das Hasenhüttl-Team bei Hannover 96 erstmals nach einer revidierten Schiedsrichterentscheidung im Glück und nahm deshalb die drei wichtigen Punkte und den 3:2-Sieg mit nach Hause.
DURCHKLICKEN: Die RB-Elf in der Einzelkritik
In der 82. Minute traf der eingewechselte Niclas Füllkrug für Hannover 96 zum 3:3-Ausgleich, nachdem der Stürmer bereits in der 79. Minute für den Anschluss zum 3:2 gesorgt hatte. Die mehr als 42.000 Zuschauer im Stadion tobten. RB-Trainer Hasenhüttl schüttelte ungläubig den Kopf. Doch Schiedsrichter Guido Winkmann bekam auf sein Ohr einen Hinweis vom Videoschiedsrichter aus Köln und schaute sich das Tor noch einmal auf dem Monitor an. Füllkrug hatte sich nach seiner Ansicht hauchzart im Abseits befunden. Der Treffer zählte nicht.
Verärgerung bei Hannover
Sportdirektor Ralf Rangnick sagte nach der Partie: „Ich bin davon ausgegangen, dass es ein Tor ist. Der Ball lag ja schon wieder am Anstoßpunkt und dann als wir registriert haben, dass Herr Winkmann draußen steht, ist zumindest ein bisschen Hoffnung aufgekeimt. Wir waren ja schon des Öfteren diese Saison mit negativem Ausgang betroffen – heute hat es uns mal in positiver Hinsicht betroffen.“ Auch Konrad Laimer freute sich: „Wir haben heute das erste Mal Glück gehabt mit dem Videobeweis. Das nehmen wir einfach mit.“
Hannovers Trainer André Breitenreiter war hingegen extrem sauer: „Ich habe die Bilder gesehen, es ist kein Abseits. Der Ellbogen von Poulsen ist auf Höhe von Niclas Fuß. Da stellt sich mir schon die Frage, warum ein Videoassistent eingreift, wenn die Situation nicht eindeutig ist.“
RB-Coach Ralph Hasenhüttl, der selbst in dieser Saison schon oft genug von solchen Entscheidungen betroffen war, konnte seinen Kollegen verstehen, gab aber auch zu bedenken: „Ich glaube einfach, dass es verdammt schwer ist, diese Abseitsentscheidungen ohne die kalibrierten Linien tatsächlich zu entscheiden. Wir haben in dieser Saison zwei Tore gegen uns bekommen, wo im Nachhinein klar war, dass es Abseits ist. Ich habe immer gesagt, ein Videobeweis soll dann Anwendung finden, wenn man dieselben Voraussetzungen hat, wie alle die vor dem Fernseher sitzen. Sonst kann er nicht das bieten, was wir uns alle wünschen, nämlich Klarheit.“
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