Neun Punkte Rückstand hat der FC Bayern München vor dem 14. Bundesliga-Spieltag auf Tabellenführer Borussia Dortmund. Der Rekordmeister muss sich auf eine durch und durch ungewohnte und neue Rolle einstellen: Die des Jägers. Aus eigener Kraft wird es für München schwer, noch am BVB vorbeizuziehen. Zu klar ist die Dominanz der Dortmunder, zu mühsam verlief die Saison der Bayern bisher. Und doch: Stürmer Robert Lewandowski hat die Hoffnung auf ein spektakuläres Bayern-Comeback noch längst nicht aufgegeben.
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In einem Interview mit Bild erklärte der 30-Jährige, der mit dem FCB in den vergangenen Jahren stets Abo-Meister war und zuvor vier Jahre lang für die Borussia spielte, warum die Rolle des Jägers sogar gut sein kann für den FC Bayern. "Wenn du weißt, dass du sowohl in Bundesliga, Pokal als auch in der Champions League richtig kämpfen musst, dann ist das etwas anderes, als wenn du 20 Punkte Vorsprung hast und dich nur auf die Champions League fokussierst", erklärt der Pole und verweist auf die vergangenen Jahre, in denen München stets überlegen Meister wurde, aber in den entscheidenden Momenten in der Königsklasse nicht voll da war. Das könnte in diesem Jahr anders werden.
"Ich wünsche mir, dass die Spannung hoch bleibt"
"Ich wünsche mir sogar, dass die Spannung hoch bleibt", sagt Lewandowski. "Manchmal ist es besser, wenn du überall um etwas kämpfen musst, alle drei Tage. Dann kann auch die Form leichter bis zum Ende der Saison halten.“ Unter Trainer Niko Kovac war die Form zuletzt allerdings das Problem - nach einem furiosen Saisonstart stottert der Bayern-Motor seit Wochen. "Als wir nicht gut gespielt haben, verloren wir auch das Selbstvertrauen. Wir haben ein paar Spiele gebraucht, bis das wieder zurückkam", meint Lewandowski.



Ein Gespräch aller Beteiligten zwischen Vorstand, Trainer und Mannschaft, habe aber geholfen, weil man Tacheles geredet habe. Lewandowski: "Es ist gut, deine Meinung zu sagen, die Meinung der anderen zu hören. Alle Seiten haben erklärt, was man besser machen kann. Danach spürst du eine Erleichterung, es ist einfacher weiterzuarbeiten." Die schwache Form des FCB führt Lewandowski nicht zuletzt auf die Verletzungssorgen zurück: "Wir hatten zuletzt verletzte Außenstürmer. Das ist im modernen Fußball ein großes Handicap und hat verhindert, dass wir mehrere Offensiv-Optionen hatten." Mit Thiago, James Rodriguez, Serge Gnabry und vor allem Kingsley Coman fielen wichtige Stützen in den vergangenen Monaten teils lange aus.