Leipzig. Drama, Baby, Drama! RB Leipzig erkämpft sich gegen die in der ersten Halbzeit hochüberlegenen Hoffenheimer in die Partie und kommt durch Willi Orban zum verdienten 1:1 (89.). Andrej Kramaric hatte die Gäste in der 22. Minute in Führung gebracht. 33569 Fans, 100 aus Hoffenheim, sehen eine dramatische Endphase, in der RB ohne Rücksicht auf Verluste stürmt und mit dem Ausgleich belohnt wird. Leipzig bleibt mit 42 Punkten Vierter, Hoffenheim mit 34 Achter.
Härtefälle gehören ab sofort zur Jobbeschreibung des Ralf Rangnick. Weil Emil Forsberg und Kevin Kampl im Kader stehen, fällt Anarcho-Dribbler Bruma, einer der Besseren beim mauen 3:1 in Stuttgart, hinten runter. Wer den stolzen Portugiesen kennt, kann sich lebhaft vorstellen, wie dick dessen Hals ist. Und das Hauen und Stechen um Stammplatz, Geld und Liebe wird mit der bevorstehenden Gesundung von Amadou Haidara, Emile Smith Rowe und Dayot Upamecano noch intensiver. Das ist die Kehrseite der Medaille, wenn man einen europäisch ausstaffierten Kader hat, aber nur in Deutschland unterwegs ist.
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Rangnick hat den 2:1-Sieg in Hoffenheim in guter Erinnerung, wählt wieder ein stabiles 3-5-2-System mit dem österreichischen Wegbeißer Stefan Ilsanker. Konrad Laimer steht beim Anpfiff auf dem Platz, Timo Werner fehlt wegen eines Infekts. Für den Nationalspieler läuft Matheus Cunha auf. Rein ins Spiel der Balljäger, die Gäste mit der ersten Chance, Pavel Kaderabek zieht mit rechts ab, Peter Gulacsi ist unten (17.).
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Der Rückstand lässt nicht lange auf sich warten. Diego Demme verliert den Ball an den stochernden Hünen Joelinton, Ishak Belfodil übernimmt die Kugel, schickt Joelinton, dessen Schuss wird von Gulacsi abgewehrt und von Andrej Kramaric veredelt - 0:1 (22.). Anstoß, Gegenstoß, Konrad Laimer hat nach Cunha-Pass das 1:1 auf dem Fuß. Das Hoffenheimer Spiel wirkt homogener, leichter, ist von Ruhe und Selbstverständlichkeit durchdrungen. Die Roten Bullen sind bemüht, aber fehlerhaft im Aufbau, reißen mit dem Hintern ein, was sie mit der Hände Arbeit aufbauen. Kurz vor der Halbzeit muss es dennoch fallen, das 1:1. Laimer mit Ball im Sprint, Yussuf Poulsen lässt in die Tiefe prallen, Oliver Baumann rettet gegen Laimers Linksschuss.
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Pause. Hoffenheim führt verdient. RB braucht mehr Ballsicherheit, mehr Zugriff. Wiederbeginn, Rangnick bringt Tyler Adams für Ilsanker, stellt auf Vierer-Kette um. RB jetzt besser und mit der Top-Chance zum Ausgleich. Baumann fingert einen Kopfball vom Wili Orban von der Linie (54.). Kramaric kann das Hoffenheimer 2:0 machen, macht es nicht. Dann kommt - Beifall umrauscht - Kevin Kampl für Demme (60.). KK hat sein letztes Spiel am 19. Januar beim 0:1 gegen Dortmund gemacht und schickt mit seiner ersten Aktion Cunha, der überhastet vergibt (61.). Die Statik des Spiels ist eine andere, RB schwingt sich auf Augenhöhe. Rangnick geht all in, Jean-Kevin Augustin ersetzt Cunha (75.). Augustin flankt auf Klostermann, der verpasst frei via Volleyschuss das 1:1 (77.). 80.: Sabitzers Schuss wird von Ermin Bicakcic am Einschlag gehindert. Der Ausgleich wäre längst verdient, liegt in der Luft. 1899 kontert, Adam Szalai köpft, Gulacsi verhindert das 0:2 (85.). In der 89. Minute hat der Fußball-Gott ein Einsehen. Flanke Halstenberg, Fußspitze Orban, 1:1! Fünf Minuten Nachspielzeit, Hochspannung, Abpfiff.
Am Sonnabend, 15.30 Uhr, tritt RB beim 1. FC Nürnberg an. Der letzten Besuche beim Club datieren aus grauen Zweitliga-Zeiten und endeten unerquicklich. 2014 verlor RB 0:1, 2016 folgte ein 1:3.
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