Leipzig. Am Sonnabend haderten die Spieler des 1. FC Lok Leipzig und ihr Coach Almedin Civa noch mit der unnötigen 1:3-Niederlage gegen SV Lichtenberg 47, nur einen Tag später war die Stimmung wieder positiver. Grund dafür war jedoch nicht nur das sonnige Gemüt der Probstheidaer oder der goldene Herbsttag, sondern das Laufen für den guten Zweck.
Mit voller Kapelle joggten die Viertligisten über den Rasenplatz der sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig in der Jahnallee, zwei Minütchen verspäteten sich die Stargäste beim “Lauf gegen Krebs!” der Elternhilfe für krebskranke Kinder Leipzig. Also keine Zeit für Begrüßungen: Sofort ging es über die Startlinie in den 2-Kilometer-Lauf, bei dem Civa und Co-Trainer Robert Weiße ebenfalls teilnahmen. Um das obligatorische Hallo kümmerte sich stattdessen Lok-Sportvorstand Torsten Kracht, der nach der ersten Niederlage nach zehn Spielen resümierte: “Es war sehr ärgerlich, aber ich bin mir sicher, dass wir unseren Weg weitergehen.”
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Dass Lok so beinstark erschien, hat auch mit Markus Wulftange zu tun. Der ehemalige VfB-Leipzig-Profi ist Sporttherapeut auf der Kinderkrebsstation des Uniklinikums und Mitglied des Organisationsteams. Seine Kontakte in den hiesigen Sport und sein Engagement bringen Jahr für Jahr illustre Gäste und fruchtbare Partnerschaften. So ist der frühere Nationalkeeper René Adler Schirmherr des Laufes – und lässt sich eine Teilnahme ebensowenig entgehen. “Ich hatte gestern eine Sendung in München und bin dann in der Nacht noch losgefahren. Halb zwei war ich in Leipzig. Ich finde es sensationell, was Markus macht. Leider habe ich das Fußballturnier (Anm.: Benefizturnier der Elternhilfe für krebskranke Kinder) schon verpasst, deswegen wollte ich unbedingt hier sein. Koste es, was es wolle”, so Adler, der die 6-km-Runde lief.
Ähnliches dachten sich insgesamt 750 Menschen, die teilnahmen. Älteste Läuferin war Frieda Morisse – Jahrgang 1933. Trotz Vorsprung von den verspäteten Lok-Spielern eingeholt wurde übrigens die Truppe der Freiwilligen Feuerwehr Station Süd. Sicherlich jedoch nicht aufgrund etwaiger Fitnessvorteile der Leistungssportler, sondern wegen der vollen Montur, die sie während des Laufes trugen.