Was für ein torreicher Sonntagsspieltag in der Flens-Oberliga. In den drei Spielen fielen insgesamt 24 Tore. Der 1. FC Phönix Lübeck feierte ein deutliches 5:1 beim SV Frisia 03 Risum-Lindholm und erklomm erstmals seit dem ersten Spieltag wieder die Tabellenspitze.
Erster Platz mehr als Momentaufnahme
Es war die längste Auswärtsfahrt der Saison (440 Kilometer) für den Top-Favoriten, der jetzt dort steht, wo er auch am Saisonende stehen möchte. „Der erste Platz ist für uns mehr als eine Momentaufnahme. Schließlich sind wir kurz vor Ende der Hinrunde. Diese wollen wir mit zwei weiteren Siegen in den verbleibenden zwei Spielen abschließen“, kommentierte Sportchef Frank Salomon den sechsten Sieg in Folge. Allerdings können die Lübecker noch von der Regionalliga-Reserve des SC Weiche Flensburg 08 überrundet werden. Die Seeliger-Elf hat nach zwei Spielabsagen erst elf von 13 Spielen absolviert. „Wir haben nach dem schleppenden Saisonstart die richtigen Maßnahmen getroffen. Die Mannschaft hat verstanden, wie wir unsere Ziele erreichen können. Das hat sie heute auch eindrucksvoll unter Beweis gestellt“, fügte Salomon an.
Michael Saar besorgt die Führung
Michael Saar, der wieder in die Startformation zurückkehrte, hatte die Gäste schon nach sieben Minuten per Kopfball nach einer Flanke von Noor Al-Tamemy in Führung gebracht. Eingeläutet wurde der schöne Spielzug von einem Diagolalball von Verteidiger Marc Lindenberg. Danach zeigten die Nordfriesen, warum sie als heimstark gelten. Die Lübecker hatten zwar die Kontrolle über die Partie vor 220 Zuschauern auf einem tiefen, aber gut bespielbaren Naturgrün. Doch die Hausherren waren durch Konter brandgefährlich. So konnte Lennart Lorenz nur zwei Minuten ausgleichen. „Da waren wir nicht hellwach“, monierte Salomon. In der Folge versäumten es Enes Dali (13.), Al-Tamemy (26., 39.), Marco Pajonk (29., 54.), Saar (33.), Marcello Meyer (48.) und Marcus Steinwarth (51.), die Begegnung vorzeitig zu entscheiden. „Unser Plan war es, den Gegner müde zu spielen. Wie schon gegen Inter Türkspor Kiel (5:0, die Red.). Unter Druck ist es nur schwer, unserem Spiel Stand zu halten“, resümierte der Sportchef.



Nach dem Seitenwechsel ging es dann Schlag auf Schlag: Innerhalb von nur drei Minuten brachten Torjäger Pajonk (56.) per Kopfball nach einer Ecke von „Cello“ Meyer, Lindenberg (57.) und erneut „Ping-Pong-Pajonk“ (59.) jeweils nach guter Vorlage von Kapitän Jan-André Sievers den Titelkandidaten mit 4:1 in Führung. Nach dem fünften Treffer durch den eingewechselten Luca Aouci (65., aus der Drehung) ließen es Torwart Yilmaz Caglar & Co. ruhiger angehen. „Es war das erwartet schwere Spiel. Trotzdem haben wir nichts anbrennen lassen und verdient gewonnen. Nach dem schweren Start in die Saison haben wir uns endlich als Team gefunden und sind jetzt da, wo wir hinwollten. Jetzt werden wir alles dafür tun, auch auf dem ersten Platz zu bleiben“, sagte Käpt´n Sievers.
Ticket fürs Hallenmasters eingetütet
Die Übernahme der Tabellenspitze wurde garniert mit der Qualifikation für das Hallenmasters im Januar in Kiel. Für die „Adlerträger“ ist es die zweite Teilnahme nach dem Jubiläumsjahr 1999. Damals hießen die Phönix-Stars Timo Klöfkorn, Robert Balazs, Ali Cengiz oder die Brüder Deniz und Huseyin Dogan. Trainer war damals Heinz Menke.
1. FC Phönix Lübeck: Caglar – Fischer, Lindenberg, Thiel, Steinwarth – Marcello Meyer (70. Matvieiev), Dagli – Sievers, Saar (60. Hadj), Al-Tamemy (60. Aouci) – Pajonk.
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