Das beste Team der Welt, der beste Trainer der Welt und auch der vermeintlich weltbeste Schiedsrichter mit dem Slowenen Boris Margeta. Viel mehr geht nicht im Wasserball, den rund 400 Zuschauern im Stadionbad ist eine Menge geboten worden am 4. Spieltag der Champions League. Supercup-Gewinner Waspo 98 Hannover unterlag dem italienischen Starensemble von Pro Recco mit 13:21.
Pro Recco-Coach Ratko Rudic in der Anfangsphase unzufrieden
Waspo startete mit einer 2:1-Führung, da ballte der Torschütze Aleksandar Radovic die Faust. Und der kroatische Gästecoach Ratko Rudic sprang empört auf, er gilt als Star seines Fachs und musste das als einen Affront empfunden haben. Dann drehte sein Team auf, führte mit etwas Glück zum Ende des ersten Abschnitts mit 5:3. Als der starke Abwehrchef Julian Real eingangs des zweiten Abschnitts einen Ball unglücklich zum 3:6 abfälschte schien der hohe Favorit auf Kurs.
Aber Darko Brguljan mit einem Distanzwurf und Real sorgten für den Anschluss. Da tobte Rudic das erste Mal, das Duell wurde hektisch. Und der Waspo-Vorsitzende Bernd Seidensticker bemerkte: „So weit sind wir von der Weltspitze nicht weg.“ Ein von Kapitän Radovic verwandelter Strafwurf bedeutete das 7:7 zur Halbzeit. Für zusätzliche Stimmung sorgte die Nachricht vom 14:12-Erfolg des Waspo-Damenteams in der Bundesliga bei Nikar Heidelberg.
Bilder zum Wasserball-Champions-League-Spiel zwischen Waspo 98 Hannover und Pro Recco (09. November 2019):


Das sind Hannovers Spitzensportler und -sportlerinnen
"In der ersten Halbzeit sind wir ebenbürtig, dann verlieren wir völlig den Faden. Treffen nix mehr und lassen uns auskontern, das ist nicht zu fassen."
Zweifach in Unterzahl und per Strafwurf kassierte Waspo die Tore zum 7:10. Als dann noch Reccos Filip Filipovic unnachahmlich aus dem Handgelenk traf, waren die Italiener enteilt. Auf das Tor zum 7:12 folgte ein Torwarttausch bei Waspo, Kevin Götz ersetzte den nach dem Wechsel glücklosen Moritz Schenkel. „Das ominöse dritte Viertel“, moserte Seidensticker. Mit dem 8:14-Rückstand war das Spiel entschieden.
Im Schlussviertel lieferten sich Darko Brguljan und Filipovic einige Wortgefechte und Handgreiflichkeiten, sonst war es nicht mehr spannend. „In der ersten Hälfte sind wir ebenbürtig, dann verlieren wir völlig den Faden. Treffen nix mehr und lassen uns auskontern, das ist nicht zu fassen“, fasste Seidensticker grantelnd zusammen.