Leipzig. Mit dem dritten Sieg innerhalb von sieben Tagen haben sich die DHfK-Handballer in den Top 5 der Bundesliga festgebissen. Mit den Recken aus Hannover kam am Donnerstag ein hochmotivierter Gast in die Messestadt, der zwei Tage zuvor beim 36:30 gegen die Rhein-Neckar Löwen eine beeindruckende Form bewiesen hatte. Dennoch wussten die Sachsen die Statistik auf ihrer Seite, denn unter Coach Carlos Ortega hatten die Recken beim SC DHfK noch keinen Stich gesehen.
Birlehm startet gut in die Partie
„Es wird ein sehr schweres Spiel für uns. Ich habe noch nie in Leipzig gewonnen. Sie haben eine sehr starke Abwehr, mit einer sehr guten 6:0-Deckung“, sagte der Coach des TSV Hannover-Burgdorf vorab. Seine Negativ-Serie konnte er nicht beenden. Die Grün-Weißen setzten sich in einer umkämpften Partie 29:26 (15:15) durch.
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Von Beginn an stand die Haber-Sieben am eigenen Kreis kompakt und gab den Gästen wenig Möglichkeiten zum Abschluss. Hinter der gefürchteten Abwehr stand zudem Torhüter Joel Birlehm, der mit zwei sehenswerten Paraden startete. Es entwickelte sich ein Match auf Augenhöhe, in dem die Sachsen die Nase immer leicht vorne hatten.
Mit starken Reflexen von „Endstation Joel Birlehm“, so der lautstarke Sprecher Sascha Röser, zogen die Leipziger auf 14:11 davon. In die Kabine bekamen sie die Drei-Tore-Führung wegen technischer Fehler aber nicht. Doch was die DHfK-Männer in der Phase verspielten, holten sie sich in der zweiten Hälfte zurück. Dank Lucas Krzikalla, Lukas Binder und Niclas Pieczkowski warfen die Grün-Weißen eine 19:15-Führung heraus und trieben Recken-Trainer Ortega zur Weißglut.
Die Hausherren schienen die deutlich stärkere Mannschaft zu sein, doch die stolze 22:18-Führung hielt nicht stand. Torhüter Domenico Ebner parierte Würfe von Gregor Remke, auf der Gegenseite trafen die Niedersachsen nun sicherer. Beim 22:21 holte Haber sein Team zu sich und entfachte erneut das Feuer in seinen Spielern, die ihre Führung wieder ausbauten und bis zum 29:26-Endstand nicht mehr aus der Hand gaben.
„Die Tabelle ist eine Momentaufnahme“
Ein Leipziger zeichnete sich besonders aus. Birlehm hielt in der hitzigsten Phase einen Strafwurf. Dann Unstimmigkeit, Diskussion, Unterbrechung – die Schiedsrichter ließen den Siebenmeter wiederholen. Hannover wechselte den Schützen – doch Birlehm hielt erneut. Und auch den folgenden Abpraller parierte er sensationell. Röser konnte es kaum fassen, feierte den jungen Torhüter über das Hallenmikrofon. Später sagte Birlehm: „Das war ein kampfbetontes Spiel, man hat beiden Mannschaften angemerkt, dass sie vorgestern gespielt haben. Bei der Belastung ist so eine Schlussphase purer Kampf. Wenn man erschöpft ist, passieren nun mal viele Fehler.“ Zu seiner eigenen Leistung ergänzte er: „Bei den gehaltenen Siebenmetern war auch etwas Glück auf meiner Seite. Aber für solche Momente mache ich das im Tor.“
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Auf den Rängen hämmerte Sportkoordinator Philipp Müller 60 Minuten laut auf seine Trommel ein. Wären Zuschauer in der Arena gewesen, hätte das Hallendach vielleicht ein paar neue Löcher bekommen. Der SC DHfK freut sich über den dritten Sieg in Folge und Platz fünf. Noch mal Birlehm: „Die Tabelle ist eine Momentaufnahme, die kann man noch nicht so richtig bewerten.“
DHfK-Tore: Weber 6, Krzikalla 6/4, Pieczkowski 5, Binder 3, Gebala 3, Remke 2, Milosevic 2, Larsen 1. Siebenmeter: 5/4:7/5. Strafminuten: 8:6