18. Oktober 2021 / 13:30 Uhr

3:0! FC Grimma gewinnt beim 1. FC Merseburg

3:0! FC Grimma gewinnt beim 1. FC Merseburg

Tom Rietzschel / lvz
Leipziger Volkszeitung
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Der FC Grimma holt in Merseburg einen ungefährdeten Sieg. © Heiko Sachse
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Wichtiger Sieg für den FC Grimma: Beim Tabellenletzten aus Merseburg siegt die Kunert-Elf und macht einen Satz in der Tabelle.

Merseburg. Nach drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge hat Oberligist FC Grimma den ersten Teilschritt in die richtige Richtung getätigt. Beim Schlusslicht 1. FC Merseburg gewannen die Muldestädter mit 3:0 (1:0) – ein Sieg, welcher auch in dieser Höhe absolut in Ordnung ging und auch niemals in Gefahr geriet. Dabei rissen die Schützlinge von Trainer Alexander Kunert im Merseburger Stadtstadion gewiss keine Bäume aus, doch angesichts der aktuellen Situation war diesmal auch kein „Schönspielmodus“ gefragt, sondern der Sprung von Platz 17 auf 13.

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Grimma nimmt das Heft in die Hand

„Es war ein kleiner Teilerfolg“, resümierte Grimmas Trainer Alexander Kunert direkt nach den Abpfiff. „Sicherlich haben wir nicht geglänzt, doch stand für uns heute einfach ein positives Ergebnis eindeutig im Vordergrund. Wir brauchen angesichts unseres aktuellen Ist-Zustandes dringend Punkte – egal wie! Und am Ende des Tages spricht das Resultat für uns.“ Um dieses „Mission Auswärtssieg“ verwirklichen zu können, stellte Grimmas Coach die Defensive etwas um und traf dabei zwei nicht einfache Personalentscheidungen. Einerseits wechselte Kunert auf der Torhüterposition, so dass Pascal Birkigt zu seinem ersten Saisoneinsatz kam. Andererseits beorderte er „Allrounder“ Robin Brand neben Alexander Irwin in die Innenverteidigung – Lucas Bartsch rückte auf die linke Außenverteidiger-Position.

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Der FC Grimma gewinnt das Auswärtsspiel beim Tabellenletzten 1. FC Merseburg mit 3:0. Zur Galerie
Der FC Grimma gewinnt das Auswärtsspiel beim Tabellenletzten 1. FC Merseburg mit 3:0. ©

Man erlangte frühzeitig Spielkontrolle und versuchte nach Ballgewinnen immer wieder schnell nach vorn zu spielen. So hatte Kevin Wiegner die erste Möglichkeit für die Muldestädter, als er sich im Zweikampf zunächst resolut gegen Pascal Mittler durchsetzte, die Kugel im Anschluss daran aus spitzem Winkel jedoch über den Querbalken drosch (3.). Grimma war von Beginn an voll da und versuchte bereits in der Anfangsphase der Partie den eigenen Stempel aufzudrücken. Sehr gut von Wiegner vorbereitet, kam Matty Goldammer in eine recht verheißungsvolle Abschluss-Position, doch auch sein Schuss verfehlte knapp das Ziel (11.). Merseburg kam im Offensivspiel bereits frühzeitig nicht über Ansätze hinaus. Der Tabellenletzte hatte große Probleme im spielerischen Bereich, so dass vor dem Grimmaer Gehäuse so gut wie nichts anbrannte. Einzig Adel Aljindo versuchte sich mit einem Distanzschuss, doch brauchte Pascal Birkigt hier nicht einzugreifen (vorbei, 13.).

„Versäumt, auf das zweite Tor zu spielen“

Völlig unbedrängt und für alle überraschend nahm Torhüter Grzegorz Gibki ein Zuspiel von Blerand Shoshi im eigenen Strafraum mit den Händen auf – den fälligen indirekten Freistoß jagte Jan Hübner nach einer Wiegner-Ablage zum 0:1 ins entlegene Eck (16.). „Dieses Geschenk haben wir glücklicherweise angenommen“, urteilte Trainer Alexander Kunert über die recht kuriose Entstehung des Führungstreffers. Dieses Tor war zweifelsohne Balsam auf die zuletzt etwas geschundene Seele der Muldestädter, die auch in der Folgezeit weiterhin die Spielkontrolle beibehielten. Defensiv agierte man weiterhin höchst kompakt, Merseburg kam auch fortan überhaupt nicht in die torgefährliche Zone.

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So hatten die Gäste auch weiterhin sehr viele Ballgewinne im Mittelfeld zu verzeichnen, obgleich man im Anschluss daran durch unsauberes Passspiel oftmals unnütze Wege in Kauf nehmen musste, um sich die Kugel zurückzuerobern. Auch wenn die Kunert-Schützlinge klare Feldvorteile verbuchen konnten, wurde man vor dem Gehäuse der Gastgeber nur allzu selten zwingend. Ein Fakt, welchen auch der Grimmaer Coach nach Spielschluss zum Ausdruck brachte. „Bis zur Pause haben wir es versäumt, mit der nötigen Zielstrebigkeit auf das zweite Tor zu spielen.“ Einzig nach einer langgezogenen Eingabe von Maximilian Sommer erzeugten die Gäste einen Hauch von Torgefahr, doch zeigte sich Gibki nach einem Kopfball von Lucas Bartsch auf der Hut (39.). Nichtsdestotrotz war der Pausenvorsprung für die Muldestädter mehr als verdient.

Höherer Sieg möglich

Nach der Pause spielte die Kunert-Elf zielstrebiger nach vorn. Sehr gut von Leonhard Wolf in Szene gesetzt, fand Kevin Wiegner in Gibki seinen Meister (48.), anschließend fehlte Maximilian Sommer nach einem Sololauf im Torabschluss die letzte Konzentration (drüber, 55.). Die Gäste steigerten sich fortan auch etwas in der Pass-Qualität, so dass weitere Möglichkeiten nicht ausblieben. Nach einer Ablage des eingewechselten Moritz Griesbach hatte Alexander Irwin freie Schussbahn, doch reagierte Merseburgs Keeper Grzegorz Gibki abermals glänzend (57.). Doch bereits wenige Sequenzen später sollte sich eine Art Vorentscheidung im altehrwürdigen Stadtstadion anbahnen. Nach einem Eckball von Jan Hübner verlängerte Irwin die Kugel ins Zentrum – Robin Brand schaltete als Erster und katapultierte die Kugel aus der Drehung zum 0:2 in die Maschen (58.).

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Direkt nach dem Anstoß hätten die Muldestädter sogar noch einen draufsetzen können, doch küsste ein Schuss von Leonhard Wolf nur die Lattenoberkante (59.). Dieser zweite Gegentreffer hinterließ bei den Gastgebern fortan deutliche Signalwirkung. Die Grimmaer dominierten fortan Ball und Gegner, auch wenn natürlich nicht alles funktionieren wollte. Mit dem dritten Treffer bogen die Muldestädter dann jedoch endgültig auf die Siegerstraße ein. Gedankenschnell rutschte Moritz Griesbach in einen Schuss von Leonhard Wolf, Gibki hatte aufgrund der kurzen Distanz keine Abwehrchance – 0:3 (76.). „Ich freue mich, dass meine Mannschaft nach dem Wechsel im Offensivbereich zielstrebiger agiert hat“, gab Trainer Alexander Kunert das Lob an seine Elf weiter. Damit hatte er zweifelsohne recht, denn in der Endphase hätte das Ergebnis sogar noch höher ausfallen können.

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