Würzburg. Na also, jetzt klappt es auch auswärts! Acht Tage nach dem ersten Sieg unter Trainer Jens Härtel zu Hause gegen Unterhaching (2:0) legten die Rostocker am Sonntag nach und feierten einen 2:0 (2:0)- Erfolg bei den Würzburger Kickers. „Es wurde Zeit, dass wir auch auswärts mal wieder was holen“, sagte Härtel mit Blick auf die lange Durststrecke seit dem 16. Oktober (1:0 in Halle). Den Weg zum Sieg ebneten vor 6435 Zuschauern in der Flyeralarm-Arena in einer ganz starken Anfangsphase Pascal Breier (11.) und Cebio Soukou (12.).
Druckvoller Beginn von Hansa Rostock
„Wir sind überragend ins Spiel gekommen und haben zwei Super-Tore gemacht“, freute sich Härtel, der mit Ausnahme von Ahlschwede (Leistenprobleme; für ihn verteidigte Rankovic) auf die Erfolgself aus dem Haching-Spiel setzte. Von der Rostocker Auswärtsschwäche war in Franken nichts zu sehen, im Gegenteil: Die Härtel-Elf begann druckvoll und wurde gegen die bis dahin in diesem Jahr ungeschlagenen Kickers (drei Siege) umgehend belohnt. Schon in der zehnten Minute hatten das bis dahin auswärtsschwächste Team der Liga (neun Punkte in elf Spielen) erstmals Grund zum Jubeln. Nach Zuspiel von Wannenwetsch brachte Breier den Ball an der Strafraumgrenze gekonnt unter Kontrolle, zog sofort ab – und traf zum 1:0. Hansa nutzte diesen Schreckmoment für die Würzburger aus und legte sofort nach. Dieses Mal spielte der Torschütze einen präzisen Pass in den Lauf von Soukou. Wie zuvor Breier fackelte auch der nicht lange und hämmerte den Ball zum 2:0 ins Netz (12.) – das achte Saisontor des Stürmers.
Hansa Rostock: Die Einzelkritik vom 24. Spieltag
Klar, dass nach einer kurzen Findungsphase nun die Würzburger mehr Gas gaben. Zum ersten Mal wirklich zwingend wurden sie in der 28. Minute, als Küc aus der Distanz abzog und Geburtstagskind Hüsing – der Kapitän wurde am Sonntag 26 – kurz vor der Linie klären konnte. Wenig später dann noch mal Riesendusel für Hansa, als Rieble eine scharf hereingegebene Würzburger Flanke gegen die Latte beförderte und der Abpraller von Hägeles Knie in den Armen von Gelios landete (40.). Kurz vor dem Pausenpfiff dann eine richtig starke Aktion des prächtig aufgelegten Hansa-Keepers: Skarlatidis hatte sich den Ball an Riedel vorbeigelegt und lief dann auf das FCH-Tor zu – doch Gelios schnappte sich gedankenschnell die Kugel.
FCH-Kicker wanken kurz nach Platzverweis
Trotz Gelb-Roter Karte für Hajtic (50., Foul an Evseev) hatte Würzburg die erste Chance nach der Pause, doch Gelios war bei einem Freistoß von Göbel auf dem Posten (57.). Die auch in Unterzahl nie aufsteckenden Gastgeber bemühten sich zwar um das Anschlusstor, doch sie konnten sich nicht mehr entscheidend durchsetzen. „Wir haben über weite Strecken gut verteidigt. Nach der Gelb-Roten Karte hat man gesehen, dass es gegen zehn Mann manchmal schwierig ist. Weil man vielleicht denkt, einen Schritt weniger machen zu müssen. Aber im Großen und Ganzen haben wir das mit viel Kampfkraft verdient gewonnen“, resümierte Kapitän Oliver Hüsing. Trainer Härtel sah es ähnlich: „Wir haben gewackelt, sind aber nicht umgefallen.“
Hansa sorgte mit Kontern noch ein ums andere Mal für Gefahr. Die beste Möglichkeit der Rostocker im zweiten Durchgang vergab Biankadi, der an Kickers-Keeper Drewes hängenblieb (78.). „Wir hatten genug Pech in der Saison, heute stand uns mal das Glück zur Seite, das wir uns aber auch erarbeitet haben“, urteilte Härtel.