Kristof Rönnau hatte nach dem Abpfiff gut lachen. Der Torjäger des SV Preußen Reinfeld erzielte beim 5:1-Kantersieg in der Oberliga gegen den FC Dornbreite zwei Tore per Elfmeter. Dass der 32-Jährige einen weiteren Strafstoß verschoss, konnte er verschmerzen. Wichtig sei der Sieg gewesen, betonte Rönnau.
Kristof Rönnau startet treffsicher ins Jahr 2022
„Wir hatten für uns das wichtigste Spiel der Saison ausgerufen“, erzählte „Krisso“. Nach dem zweiten Sieg in Folge haben die Stormarner gute Chancen, sich für die Meisterrunde zu qualifizieren. „Wir gucken auch nach oben. Hinter Todesfelde und Eichede ist alles drin“, glaubt der Torjäger, der seine persönliche Bilanz auf 126 Treffer in 120 Spielen für die Reinfelder ausbaute. Schon beim 4:3 gegen Oldenburg hatte er getroffen.



Jannek Stöver nach Handspiel ganz früh runter
Schon nach drei Minuten trat Rönnau das erste Mal vom Elfmeterpunkt an. Vorausgegangen war ein klares Handspiel vom Lübecker Abwehrchef Jannek Stöver, der folgerichtig die Rote Karte sah. „Der Platzverweis war für Dornbreite ärgerlich, für uns dagegen dankbar. Somit war das Konzept des Gegners über den Haufen geworfen“, schilderte der Preußen-Routinier. Nur elf Minuten später entschied Schiedsrichter Steffen Brandt nach einem Foulspiel an Dennis Lie erneut auf Elfmeter für die Stormarner. Rönnau trat an und erhöhte auf 2:0. Zwar konnte FCD-Neuzugang Christian Peters (28.) verkürzen, doch sein ehemaliger Mitspieler aus alten Zeiten beim SV Eichede, Nikita Bojarinow (30.), stellte postwendend den alten Abstand wieder her.
Wie lange fällt Ismail Tugran Cete vom FC Dornbreite aus?
Im zweiten Durchgang sahen die rund 100 Zuschauer in Krummesse ein Spiel auf ein Tor. Bei Dornbreite lief in Unterzahl nicht mehr viel zusammen. „Wenn du drei Elfer und eine Rote Karte gegen dich bekommst, kannst du nicht gewinnen“, haderte FCD-Coach Sascha Strehlau nachher. „Von unserer Qualität erwarte ich mehr. Doch wir bekommen es einfach nicht hin.“ Die Pleite mussten die ohnehin schon dezimierten Lübecker teuer bezahlen. Youngster Ismail Tugran Cete musste mit einer schweren Knieverletzung ausgewechselt werden (60.). Der Ex-Eichholzer kühlte sein linkes Knie mit einem Eisbeutel. Zuvor ballerte Rönnau den dritten Elfmeter des Spiels über das Tor (50.). „Das wäre ein Bonustreffer gewesen. Der Ball flog bis zur Schleuse in Krummesse“, scherzte der Goalgetter und ergänzte: „Nachdem ich die ersten beiden Elfer jeweils links unten verwandelt habe, wollte ich dieses Mal flach in die Mitte schießen. Dabei bin ich in Rückenlage gekommen.“
Preußens Reinfeld Keita Izawa mit starker Vorstellung
Der Fehlschuss war zu verschmerzen. Nachdem Rönnau (53., 56.) und der starke Keita Izawa (64.) weitere gute Möglichkeiten vergaben, unterlief dem Dornbreiter Kapitän Marcel Venzke ein unglückliches Eigentor zum 4:1 (66.). Izawa krönte danach seine gute Leistung mit einem Kopfball zum 5:1 (79.) nach einer herrlichen Hereingabe von Tim Vogel. FCD-Torwart Jan Hecht war richtig bedient. „Unfassbar. Wahnsinn, was willst du dazu sagen“, grollte er, als er den Ball abermals aus dem Netz holen musste. Dominik Möller hätte sogar fast das sechste Tor erzielt, wenn Hecht dessen Schuss nicht noch an das linke Außennetz gelenkt hätte (89.).

Kann Preußen Reinfeld auch den SV Todesfelde ärgern?
Reinfelds Trainer Pascal „Kalle“ Lorenz war stolz auf den Auftritt seiner Mannschaft. „Wir haben ein Riesenspiel gemacht und in der Höhe völlig verdient gewonnen“, resümierte er. „Klar, lief es in den ersten Minuten gut für uns. Wir müssen aber auch erkennen, dass wir die Chancen erarbeiten und die bessere Mannschaft sind. Dass wir uns dieses Glück auch ein Stückweit erarbeiten. Wir haben jetzt eine richtig gute Ausgangslage und stehen richtig geil da.“ Mit dem Erfolg rückte sein Team auf den vierten Platz vor. „Für den Moment genießen wir es. Das haben wir uns erarbeitet und sind wieder richtig da. Mal schauen, was nächste Woche gegen Todesfelde geht.“ Für Dornbreite steht am kommenden Samstag (5. März) das Derby gegen den VfB Lübeck II an. „Wir haben jetzt noch drei Endspiele“, meinte Strehlau, dessen Team auf den vorletzten Rang abrutschte.
Kristof Rönnau kann Entscheidung von Jan-Hendrik Schmidt nachvollziehen
Bei den Preußen war unter der Woche bekannt geworden, dass es den Sportlichen Leiter Jan-Hendrik Schmidt zu seinem ehemaligen Verein SV Eichede zieht (wir berichteten). „Das ist schade“, sagte Rönnau gegenüber dem LN-Sportbuzzer, „da er ein super Typ ist und hier viel bewegt hat. Den Schritt kann man ihm aber aufgrund der Eicheder Vergangenheit nicht verübeln. Wir freuen uns alle für ihn.“
Die Aufstellungen:
Preußen Reinfeld: Zimmermann – Vogel, Grimm, Cloppatt, Möller – Ellenberger, Bojarinow (68. Mika Czeschel) – Nader (76. Biermann), Lie (68. Mickeleit), Izawa (83. Podbielski) – Rönnau (83. Pirch).
FC Dornbreite: Hecht – Cete (60. Brandt), Stöver, Venzke – Senghore – Lening (83. Grotkopp), Akcasu, Gürsoy (83. Aynaci), Görlitz – Peters, Behrens.
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