05. April 2020 / 14:49 Uhr

Ab Montag: Ein kleines bisschen mehr Training in Wolfsburg

Ab Montag: Ein kleines bisschen mehr Training in Wolfsburg

Engelbert Hensel
Wolfsburger Allgemeine / Aller-Zeitung
VfL Training
Noch kein Mannschaftstraining: John Anthony Brooks und seine Kollegen beim VfL Wolfsburg üben weiterhin in Kleingruppen.
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Die Fußball-Bundesliga pausiert wegen der Corona-Pandemie vorerst bis zum 30. April. Die DFL hatte jüngst allen Erst- und Zweitliga-Klubs empfohlen, vor dem 6. April kein Mannschaftstraining abzuhalten. Am Montag könnte der VfL Wolfsburg nun wieder mit Teamtraining loslegen - macht es aber nicht.

Ob und wann die Fußball-Bundesliga wegen der Corona-Pandemie wieder loslegen kann, ist total offen. Der Plan der DFL sieht vor, am ersten oder zweiten Mai-Wochenende wieder zu starten. Und so bereiten sich die Klubs ab Montag ein bisschen mehr auf den Tag X vor - auch der VfL Wolfsburg. Viel ändern wird sich im Vergleich zu den vergangenen zwei Wochen allerdings nicht.

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Einziger Unterschied: Während bisher alle Übungen des Kleingruppen-Trainings in den Räumen der Arena stattfanden, wird ein Teil des Trainings nun möglicherweise auf dem Rasen absolviert - auch das allerdings weiterhin nacheinander in Kleingruppen. "An Mannschaftstraining ist jedoch noch nicht zu denken“, stellt VfL-Manager Jörg Schmadtke klar.

So läuft beim VfL das Training mit Abstand

Koordinationstraining im Kraftraum: John-Anthony Brooks. Zur Galerie
Koordinationstraining im Kraftraum: John-Anthony Brooks. ©

"Keine Übungen, bei denen die Spieler nebeneinanderstehen"

Die DFL hatte alle 36 Klubs der ersten und zweiten Liga angeschrieben und angesichts einer gewünschten Wettbewerbsgleichheit eine Wiederaufnahme des Mannschaftstrainings am 6. April empfohlen. Der VfL-Manager: „Man hatte eigentlich gedacht, dass es am Montag losgehen könnte. Aber es gibt, je nachdem, wo man beherbergt ist, immer noch unterschiedliche Verfügungen der Politik. Mein Eindruck ist, dass wir daher noch ein bisschen mehr Zeit brauchen.“

Schmadtke glaubt zwar, dass einige Klubs in dieser Woche wieder im Mannschaftsverbund trainieren könnten, weil sie eine Ausnahmegenehmigung haben. Der VfL könnte ebenfalls wieder loslegen, er hat auch solch eine Sondergenehmigung – für die Profis, das Frauenteam, die U23, die U19 und die U17.

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„Aber wir machen das noch nicht. Wir werden noch bis nach Ostern warten, dann werden wir eine veränderte Situation haben“, so der 56-Jährige. „Jetzt ist es so, dass man mit ein paar Leuten auf den Platz gehen kann, man spielt sich die Bälle ein bisschen hin und her – und dann gehen wir wieder rein.“

Richtig voran komme damit kein Profi, aber darum gehe es jetzt auch noch nicht, es gehe mehr „um das Gefühl, wieder auf dem Platz stehen zu können“, so der VfL-Manager. Diese Einheiten finden dann im Stadion statt, auf den Abstand werde auch da geachtet. Schmadtke: "Es wird keine Übungen geben, bei denen die Spieler nebeneinanderstehen."

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VfL-Profis im Supermarkt: Renato Steffen und Xaver Schlager Zur Galerie
VfL-Profis im Supermarkt: Renato Steffen und Xaver Schlager ©

"Darf nicht der Eindruck entstehen, uns sei alles egal"

Zuletzt hatten Josuha Guilavogui und Co. in Kleingruppen in der Mixed-Zone der Arena oder aber im Kraftraum des VfL-Centers geschwitzt. Jeder bekam eine eigene Dusche zugewiesen, die regelmäßig desinfiziert wird. Zudem wird bei jedem VfL-Profi Fieber gemessen - als Vorsichtsmaßnahme. „Ich habe den Eindruck, dass unsere Spieler diese Situation sehr diszipliniert gemacht haben. Andererseits ist es so, dass sie wieder ins Training wollen, sie wollen wieder Normalität haben. So wie das jeder Bürger haben möchte.“ Aber das gehe wegen des Virus eben noch nicht.

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Virologe Alexander Kekulé jedoch macht den Klubs Hoffnung, dass die Liga ab Mai wieder spielen könnte, wenn auch nur ohne Fans. Man müsse berücksichtigen, dass die Spieler nicht zur Risikogruppe gehören, sagte er im ZDF-Sportstudio: "Rein virologisch wäre das Problem deshalb lösbar. Aber nur, wenn man eine Art spezielle Blase für die Fußballspieler schafft."

Für Geisterspiele müssten die Profis nach Ansicht von Kekulé isoliert und regelmäßig getestet werden. Insgesamt bräuchte man bei diesem Vorhaben bis Saisonende ungefähr 20.000 Tests. Die Frage wäre nur, wie man diese Spezialbehandlung der Fußballer der Gesellschaft erkläre, wenn es ganz vielen anderen Leuten draußen schlecht gehe.

Schmadtke dazu: „Ich glaube, dass wir das genau abwägen müssen, weil das am Ende zu mehr Schädigung führen kann – und das wäre nicht gut. Es darf bei den Leuten nicht der Eindruck entstehen, uns sei alles egal. Dieser Gedankenstrang darf erst gar nicht aufkommen.“

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