Geführt, Ausgleich kassiert, aber nachgelegt und den Vorsprung clever verteidigt: Der FC Hansa Rostock hat die dritte Auswärtsprüfung bestanden und seinen dritten Saisonsieg gefeiert. Bei Waldhof Mannheim setzte sich das Team von Trainer Jens Härtel gestern Abend mit 2:1 (1:1) durch.
Maurice Litka hatte die Rostocker in der 42. Spielminute mit 1:0 in Führung gebracht, ehe Dominik Martinovic noch vor der Pause den Ausgleichstreffer erzielte. Zuvor hatten die Gäste Glück, das Martinov vom Elfmeterpunkt nur den Pfosten getroffen hatte. Nach dem Seitenwechsel erzielte John Verhoek die erneute Hansa-Führung (48.).
Härtel hatte seine Startformation im Vergleich zum Heimspiel gegen 1860 München am vergangenen Sonnabend (1:1) lediglich auf einer Position verändert: Für Pascal Breier kam Nik Omladic in der Offensive zum Einsatz. Der 31-jährige Slowene war zuvor am 6.Dezember letztmals von Anfang an für die Hanseaten dabei. Er hatte sich danach an der Schulter operieren lassen und eine zehnmonatige Pause einlegen müssen. Coach Härtel begründete seine Entscheidung im TV-Interview bei „Magenta Sport“ mit der Belastungssteuerung im Team.
Die Ostseestädter legten bei angenehmen äußeren Bedingungen mit Temperaturen um 15 Grad munter los. Mit schnellen Ballstafetten versuchten sie sich vor das gegnerische Tor zu kombinieren. Zwingendes brachten die Härtel-Schützlinge aber zunächst nicht zustande. Den Fernschuss von Nico Neidhart blockte die Waldhof-Abwehr (10.).
Die Rostocker mussten aber jederzeit auf der Hut sein. Denn die Badener, bei denen mit Max Christiansen und Anton Donkor zwei ehemalige Hanseaten zum Einsatz kamen, lauerten auf Chancen: So klärte Hansa-Torhüter Markus Kolke, bevor Ferati mit dem Kopf an den Ball kommen konnte (15.).
Kurz nachdem SVW-Schlussmann Jan-Cristoph Bartels einen Litka-Freistoß mit den Fingerspitzen zur Ecke geklärt hatte, war Hansa gleich zweimal mit dem Glück im Bunde. Zunächst hatte Sven Sonnenberg im Laufduell mit Dominik Martinovic das Nachsehen. Der Hansa-Verteidiger war letzter Mann und hielt den Mannheimer am Trikot fest. Doch statt Rot sah „Sonne“ nur Gelb. Den berechtigten Elfmeter setzte der Gefoulte an den linken Pfosten. Kolke ahnte zwar die Ecke, kam aber nicht an den Ball (30.). Schwein gehabt, Hansa!
Die Gastgeber erhöhten den Druck deutlich: Erst schrammte Hofraths Schuss am Tor vorbei. Dann wehrte Kolke einen Distanzschuss von Garcia ab. Der Hansa-Kapitän reagierte stinksauer. „Luca, das ist Fußball und kein Schach“, faltete er Abwehrspieler Luca Horn in der menschenleeren Carl-Benz-Arena zusammen. Die Ansage wirkte: Nach einem schnellen Angriff ließ Verhoek einen feinen Pass von Bentley Baxter Bahn passieren. Litka vollstreckte mühelos zur schmeichelhaften 1:0-Führung (42.).
Doch schon im Gegenzug schlugen die Waldhofer zurück. Martinovic, der frei vor Kolke agierte, änderte die Flugrichtung einer Ferati-Flanke. Der Ball landete im langen Eck. Fast hätte Litka noch vor der Pause den zweiten Treffer erzielt, aber Bartels klärte zur Ecke. Es war der Abschluss einer Halbzeit, die gegen Ende deutlich an Klasse gewonnen hatte.
Und Hansa machte nach dem Seitenwechsel sofort weiter Druck. Nach einem hart geschlagenen Freistoß von Litka war Verhoek zur Stelle. Per Kopfball erhöhte der Holler auf 2:1. Zwar traf Costly noch die Latte (73.), aber die Gäste brachten die Führung abgezockt und mit großem Kampf und Engagement über die Zeit.
Zum Abschluss der englischen Woche empfangen die Hanseaten am Sonnabend (14 Uhr) Viktoria Köln im Ostseestadion.
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