Der Übernahme des englischen Erstligisten FC Chelsea durch ein Konsortium um den US-Geschäftsmann Todd Boehly steht nach Angaben des Vereins nichts mehr im Wege. Die Transaktion solle am kommenden Montag abgeschlossen werden, teilte der Premier-League-Klub am Samstag mit. Am Freitagabend habe man sich endgültig auf den Verkauf an das Konsortium geeinigt. Der bisherige Eigentümer Roman Abramowitsch begrüßte die Einigung und wünschte den neuen Bossen in einem Statement, das der FC Chelsea auf seiner Internetseite veröffentlichte, viel Erfolg für die Führung des Vereins. Der Besitz des Vereins komme mit einer großen Verantwortung, betonte der Oligarch. Für ihn sei es die Ehre seines Lebens gewesen. Nun sei die richtige Entscheidung getroffen worden, "um den Klub erfolgreich in sein nächstes Kapitel zu führen".
Zuvor hatten die englische Premier League sowie die britische und die portugiesische Regierung die notwendigen Genehmigungen für die Übernahme erteilt. Der Erlös aus dem Verkauf soll für humanitäre Zwecke verwendet werden – konkret für Kriegsopfer in der Ukraine – und weder direkt noch indirekt dem Eigentümer des Klubs zugutekommen. "Ich bin stolz darauf, dass durch unsere gemeinsamen Erfolge nun Millionen von Menschen von der neu zu gründenden gemeinnützigen Stiftung profitieren werden. Das ist das Vermächtnis, das wir gemeinsam geschaffen haben." Der Preis für den Londoner Klub um Trainer Thomas Tuchel und die deutschen Nationalspieler Timo Werner und Kai Havertz beträgt nach Informationen aus London 4,25 Milliarden Pfund (knapp 5 Milliarden Euro).
Abramowitsch steht wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine auf der britischen sowie der EU-Sanktionsliste. Die Zukunft des Klubs war durch die Verhängung der Sanktionen gegen Abramowitsch zeitweise in der Schwebe gewesen. Diese ist nun geklärt. "Mein Ziel war es, sicherzustellen, dass der nächste Besitzer eine Denkweise hat, die den Erfolg des Männer- und Frauenteams ermöglicht, sowie den Willen und die Motivation, andere Schlüsselaspekte des Klubs, wie die Akademie und die lebenswichtige Arbeit in der Chelsea-Stiftung, weiterzuentwickeln", erklärte Abramowitsch.