Eigentlich wollten die deutschen Top-Judoka beim Grand Slam in der georgischen Hauptstadt Tiflis nicht nur Wettkampf-Praxis auf höchstem Niveau sammeln, sondern auch wichtige Punkte für Startplätze bei den Olympischen Spielen in Tokio, die in diesem Sommer stattfinden. Doch daraus wird nichts: Wegen einiger Corona-Fälle - auch im deutschen Team - hat der Deutsche Judo-Bund (DJB) sein gesamtes Team vom Wettbewerb zurückgezogen. Darunter auch die Lessienerin Giovanna Scoccimarro, die für den MTV Vorsfelde startet. Ihr erster Kampf sollte eigentlich am Samstag gegen Shaked Amihai (Israel) steigen.
Laut SID gibt es einen Corona-Fall, der noch weiter überprüft wird, im deutschen Frauen- und sechs im deutschen Männer-Team. Insgesamt sollen sich nach Schätzungen des DJB im Trainingscamp im Vorfeld des Grand-Slams von Tiflis 40 bis 50 Personen infiziert haben.
"Mein Test war negativ, deshalb geht es für mich auch am Samstag wieder mit einem Teil des Teams mit dem Flieger nach Hause", gab Scoccimarro auf SPORTBUZZER-Nachfrage Entwarnung. Allerdings: "Es ist natürlich super schade, dass wir nicht kämpfen können, aber die Gesundheit geht selbstverständlich vor. Wie es jetzt in Sachen Olympia-Quali weitergeht, muss sich erst mal zeigen."
Die Mitteilung des DJB im Wortlaut
Im Vorfeld des hochklassigen Wettkampfes kam es bei einem von der georgischen Judo-Föderation organisierten Trainingslagers bei einigen Nationen, darunter auch Deutschland, zu positiven Covid-19 Befunden. Die Athleten sind nun gemäß den Richtlinien isoliert und befinden sich in Quarantäne.
Obwohl die deutsche Frauenmannschaft nicht am Trainingslager teilnahm, hat sich auch dort ein problematischer Fall ergeben. Daher hat sich der DJB dazu entschlossen, alle Athleten vom Wettkampf abzumelden und so den Vorsichtsmaßnahmen gerecht zu werden und weder die eigenen Athleten noch andere Sportler, Trainer oder Angestellte des Ausrichters oder der IJF zu gefährden.
"Die Möglichkeit, wichtige Olympia-Qualifikationspunkte zu erkämpfen, ist für unseren Verband nun leider nicht mehr gegeben, aber die Gesundheit und Unversehrtheit aller Sportler, Trainer und Betreuer hat selbstverständlich oberste Priorität", so Sportvorstand Harmut Paulat.
Wir bedauern diesen Schritt, sehen ihn aber angesichts der aktuellen Situation als alternativlos an.