04. Dezember 2019 / 14:52 Uhr

Neue Abseits-Regel? UEFA-Präsident Aleksander Ceferin schlägt Änderung beim Videobeweis vor

Neue Abseits-Regel? UEFA-Präsident Aleksander Ceferin schlägt Änderung beim Videobeweis vor

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hat sich für eine Aufweichung der Abseits-Regel beim Videobeweis stark gemacht.
UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hat sich für eine Aufweichung der Abseits-Regel beim Videobeweis stark gemacht. © imago images/Noah Wedel/dpa
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Wird die Abseits-Regel bald aufgeweicht? UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hat in einem Interview mit der englischen Zeitung "Daily Mirror" eine Änderung der Videobeweis Richtlinien vorgeschlagen. Der Boss des europäischen Fußballverbands plädiert dafür, eine Toleranz  bei der Abseits-Entscheidung einzuführen.

Kaum eine Regel im Fußball ist eindeutiger formuliert: Abseits ist, wenn der Stürmer des angreifenden Teams im Moment der Ballabgabe vor dem Ball und hinter dem vorletzten Spieler der Verteidigung in der gegnerischen Hälfte steht. Oftmals geben bei einer Abseits-Entscheidung nur Zentimeter den Ausschlag. Doch wie lange noch? UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hat in einem Interview mit dem Daily Mirror eine mögliche Änderung der Regel bei Videobeweis-Entscheidungen ins Spiel gebracht. "Heutzutage stehst du im Abseits, wenn du eine lange Nase hast", spottete der Slowene.

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Seit Einführung des Videobeweises zählt auch die Überprüfung einer möglichen Abseits-Stellung vor einem erzielten Treffer zu den Aufgaben des zuständigen Videoassistenten (VAR). Mit kalibrierten Linien kann der Referee die Entscheidung zentimetergenau treffen. Allerdings bleibt es schwierig zu ermitteln, wann der Ball den Fuß des Passgebers verlassen hat. Für Ceferin ist die VAR-Handhabung der Abseits-Regel daher eine "subjektive Zeichnung von objektiven Kriterien." Der UEFA-Bosses weiter: "Unser Vorschlag wäre - wir werden das mit unseren Schiedsrichtern diskutieren - eine Toleranz von 10 bis 20 Zentimetern einzuführen."

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Bedeutet im Klartext: Eine Fußspitze im Abseits wäre nach Videobeweis-Entscheidung dann plötzlich kein Abseits mehr. Ceferin hofft damit auf mehr Fairness für die angreifende Mannschaft. "Es ist okay, wenn du jemanden nicht bestrafst, der einen Zentimeter im Abseits steht", so der UEFA-Boss. Schließlich müsse laut Ceferin bei Abseits ein "unfairer Vorteil" entstanden sein.

Zuletzt häuften sich die nachträglichen Abseits-Entscheidungen durch den VAR. So wurden am Sonntag Ex-Nationalspieler Mario Gomez in der 2. Bundesliga gleich drei Treffer für den VfB Stuttgart gegen den SV Sandhausen (1:2) aberkannt. "Das System, wie es ist, ist einfach scheiße", lederte Gomez nach der Pleite in Richtung Videobeweis.

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Auch Ceferin ist eigenen Angaben zufolge "nie ein großer Freund" des VAR-Systems gewesen: "Die Spieler jubeln gar nicht mehr. Sie warten erstmal auf den VAR", kritisierte der UEFA-Boss. Eine Abschaffung des Videobeweises, zum Beispiel zur EM 2020, schließt er jedoch komplett aus. "Wir müssen ihn einfach benutzen, weil sich alle Mannschaften beschweren werden, wenn es einen Fehler gegen sie gibt", erklärte Präsident. "Wenn wir ihn nicht mehr benutzen, sind wir tot."