In der Aufstellungsliste des Fußball-Brandenburgligisten TuS Sachsenhausen fehlte der Name von Stammspieler Kevin „Höppi“ Höpfner zuletzt. In den vergangenen vier Partien war er nicht mehr dabei. Und das aus gutem Grund. Der TuS-Abwehrmann hat die Fußballschuhe vorerst an den Nagel gehangen. „Ich habe meine Prioritäten anders gesetzt“, sagt Höpfner. „Nicht mehr so sehr auf den Mannschaftssport. Ich habe meine eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund gestellt.“
Der 29-Jährige will sich in Zukunft auf sein Masterstudium konzentrieren, das in den vergangenen Jahren aus seiner Sicht zu kurz kam. Der Abschluss soll zeitnah erfolgen. Schon im vergangenen November, als das Coronavirus zu einer Saisonaussetzung führte, begannen die Gedankenspiele beim Fußballer, kürzer zu treten. Doch er gab dem TuS sein Wort und wollte eine weitere Spielzeit dranhängen. Doch in den vergangenen Wochen kamen erneut die Gedanken auf und nach der 0:1-Niederlage beim Ex-Verein SV Zehdenick informierte Höpfner dann TuS-Coach Torsten Thiel über seine Pläne. „Ich habe das Gespräch gefühlt vor mir hergeschoben. Als ich es dann gesagt hatte, fiel eine Last ab“, so Höpfner.



Damit verliert der TuS einen starken Abwehrmann. „Kevin hat sich privat anderweitig orientiert und schafft den zeitlichen Aufwand einfach nicht mehr. Das müssen wir respektieren“, sagt der Trainer, während der Sportliche Leiter Marc Flohr ergänzt: „Er wäre dann seinem eigenen Anspruch einfach nicht mehr gerecht geworden.“ Doch für Höpfner, der seit 2017 im Verein war und seinerzeit aus Zehdenick nach Sachsenhausen wechselte, ist die Tür beim TuS noch nicht komplett zu. „Wir bleiben weiterhin in Kontakt. Für uns ist es menschlich und fußballerisch ein Verlust“, so Thiel.
Für Höpfner spielt das runde Leder im Leben erst einmal nur noch eine Nebenrolle. Neben dem Abschluss des Masterstudiums plant der Zehdenicker im kommenden Jahr eine längere Asien-Reise mit seiner Freundin. Erst danach wolle er sich wieder mit dem Fußball beschäftigen. „Einige Vereine haben auch schon angefragt, ich habe aber abgewunken“, sagt Kevin Höpfner. „Die Fußballschuhe bleiben vorerst am Nagel.“