Er ist ein Typ – und hat seine Fan-Gemeinde. Nach dem 0:0 gegen Leverkusen hat der Freiburger Trainer seinen letzten Streich gelandet, als er von einem Journalisten zu der „Mega-Performance“ seiner Mannschaft befragt wurde. Christian Streich fing an zu lachen und machte sich über den verenglischten Begriff lustig. Seine Freiburger hätten nur gut gearbeitet, „oder geworkt, wie Sie sagen würden“. Bei Facebook war das wieder ein Kracher – und sicher nicht der letzte.
"Griffig, giftig, aggressiv"
Dass auch 96 hart „worken“ muss morgen gegen Streichs Freiburger, das machte André Breitenreiter gestern klar. Der 96-Trainer warnte überaus deutlich vor dem Gegner. „Sie sind griffig, giftig und aggressiv“, stellte Breitenreiter fest: Es wird keine Streicheleinheit für 96.

Viel Respekt vor dem SC Freiburg
„Freiburg ist in herausragender Verfassung, sie haben neunmal nicht verloren“, erklärte der 96-Trainer und berichtete aus der gestrigen Videoanalyse, „im Spiel gegen den Ball ist Freiburg ,Die Mannschaft’ in der Liga.
Es gibt keine Mannschaft, die mehr sprintet und mehr Tempoläufe macht als Freiburg gegen den Ball. Sie sind super strukturiert und haben eine klasse Ordnung.“ Dazu plauderte Breitenreiter aus: „Wir wissen aus Interna, dass sie sich seit Jahren intensiv mit Standards beschäftigen, da sind sie sehr kreativ und variabel.“ Könnte sein, dass die Ex-Freiburger Felix Klaus und Oliver Sorg ein bisschen was erzählt haben.
Das waren die Choreos der Fans von Hannover 96 der vergangenen Jahre:
Streich gibt an der Seitenlinie Vollgas
Und dann haben die Freiburger noch einen Trainer, der den wilden Mann gibt und seine Spieler antreibt. „Sie leben das an der Seitenlinie und auch auf dem Platz“, sagt Breitenreiter und meint das „positiv, das ist authentisch und ein Spiegelbild, wie die Mannschaft auftritt“.
Bevor er nun Freiburg zum Bayern-Verfolger erklärte, ordnete der 96-Trainer seine Warnung noch ein: „Sie sind nicht auf einer Ebene mit den absoluten Topteams, aber sie sind recht gut.“ Und sie sind „sehr clever in der Außendarstellung“ und betreiben laut Breitenreiter – Achtung, Englisch! – „ganz viel Understatement“.
Über diese respektvolle Einschätzung seiner Freiburger wird Streich sich sicher freuen. Breitenreiter nutzt sie, um seine Spieler und das Publikum aufzurütteln: „Das wird kein Selbstgänger morgen. Wer glaubt, das sei ein leichter Gegner, der hat nichts verstanden.“
Das ist das Restprogramm von Hannover 96:




Nach der Rede hat jeder kapiert – es wird schwer. „Wir dürfen keine Leichtsinnsfehler machen und müssen bis zur letzten Minute höchstkonzentriert sein“, fordert Breitenreiter. „Högschde Konzentration“, den badischen Superlativ kennt man von Jogi Löw, noch so einem Freiburger Typ.