06. Januar 2023 / 09:14 Uhr

Das ist Bayerns Überraschungs-Transfer Daley Blind: Eine Karriere mit Höhen und Tiefen

Das ist Bayerns Überraschungs-Transfer Daley Blind: Eine Karriere mit Höhen und Tiefen

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Daley Blind heuert etwas überraschend beim FC Bayern München an.
Daley Blind heuert etwas überraschend beim FC Bayern München an. © IMAGO/NurPhoto (Montage)
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Der FC Bayern München zieht mit dem Transfer von Daley Blind eine echte Überraschung aus dem Hut. In der Defensive hat der deutsche Rekordmeister mit dem Routinier nun eine weitere Option. Der SPORTBUZZER blickt auf den Karriere-Weg des Münchener Zugangs.

Nach seinem Aus beim niederländischen Top-Klub Ajax Amsterdam befand sich Daley Blind eigentlich schon auf dem Weg, seine Karriere bei einer Station aus der zweiten Reihe ausklingen zu lassen. Doch statt bei vermeintlichen Interessenten wie etwa Royal Antwerpen oder Real Sociedad San Sebastian anzuheuern, geht es für den 32-Jährigen beim FC Bayern auch international plötzlich auf der größten Fußball-Bühne weiter. Auf welchen Spieler darf sich der deutsche Rekordmeister und sechsmalige Champions-League-Sieger freuen? Der SPORTBUZZER, das Sportportal des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND), blickt auf den Karriere-Weg des neuen Münchener Verteidigers.

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Als sich die Wege von Blind und Ajax im Dezember trennten, war es ein unrühmliches Ende einer langen Liebesbeziehung. Der Defensivspieler verkündete seinen Abschied "mit Schmerz und Tränen in den Augen". Das Klub-Eigengewächs und Ajax hatten sich kurz vor Weihnachten auf eine Auflösung des noch bis Sommer gültigen Vertrags geeinigt. Auf die Umstände seines plötzlichen Abschieds von seinem Jugendverein ging Blind nicht näher ein. Niederländische Medien berichteten von mehreren Faktoren. Zum einen soll es zu einem Vertrauensbruch mit Trainer Alfred Schreuder gekommen sein. Außerdem hätte sich Blinds Vertrag angeblich zu denselben Konditionen um ein Jahr verlängert, wäre der Routinier auf 24 Einsätze gekommen.

Der angeblich zu den Top-Verdienern bei Ajax gehörende Blind stand bei 19 Einsätzen, hatte seinen Stammplatz allerdings Mitte Oktober verloren. Entsprechend kritisch meldete sich der Verteidiger im Anschluss zu Wort. "So hatte ich mir mein Ende bei Ajax nicht vorgestellt, aber aufgrund von Umständen ist es so gelaufen", schrieb er bei Twitter. Klar ist: Es endete eine Ära. Blind hatte sämtliche Jugendteams der Niederländer durchlaufen und dort 2009 endgültig den Sprung zu den Profis geschafft. Sein beeindruckender Arbeitsnachweis: 333 Spiele für Ajax, insgesamt sieben Meistertitel und der Status als absolute Klub-Ikone. Im Anschluss an die Trennung vor wenigen Wochen liefen die Fans des niederländischen Top-Klubs Sturm, von einer "Schande" war die Rede.

Blind mit Licht und Schatten in der Premier League

Nach seinem raschen Aufstieg in jungen Jahren hatte die verlässliche Defensivstütze des Hauptstadtklubs damals Begehrlichkeiten in der Premier League geweckt, nachdem er zuvor mit der niederländischen Nationalmannschaft den dritten Platz bei der WM 2014 in Brasilien erreicht hatte. Gegen eine Ablöse von 17,5 Millionen Euro ließ Ajax seinen Leistungsträger in Richtung Manchester United ziehen. Vier Jahre lang stand der 2014 in der Niederlande zum Fußballer des Jahres gekürte Defensivspieler bei den "Red Devils" unter Vertrag, übernahm unter Trainer Louis van Gaal zunächst als feste Größe und Stammspieler einen wichtigen Part im Deckungsverbund.

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Mit der Amtsübernahme von José Mourinho im Sommer 2016 verschlechterte sich Blinds Standing im Team jedoch schnell. In der zweiten Saison unter dem portugiesischen Star-Coach absolvierte der Defensivspieler auch ausgebremst von einer hartnäckigen Knöchelverletzung wettbewerbsübergreifend nur 17 Spiele. Mit einem Europa-League-Sieg und drei nationalen Cup-Titeln im Gepäck ging es 2018 für den nicht mehr gebrauchten Blind für 16 Millionen Euro und mit dem Beigeschmack des Scheiterns zurück zu seiner alten Liebe nach Amsterdam, wo das erneute Engagement nach drei weiteren Meisterschaften und zwei Pokalsiegen nun nicht ohne Nebengeräusche endete.

Als potenzielle neue Ziele des Außenverteidigers, der aufgrund von Herzproblemen seit 2019 mit einem implantierten Defibrillator aufläuft, galten zunächst Klubs abseits des großen Scheinwerferlichts der europäischen Spitzen-Wettbewerbe. So sollen der belgische Erstligist Antwerpen, Spanien-Klub Real Sociedad und Vereine aus der US-Liga MLS Interesse bekundet haben. Das Rennen machte stattdessen mit dem FC Bayern allerdings eine weitere absolute Top-Adresse des internationalen Fußballs. Dort soll der 99-malige Nationalspieler, der unter van Gaal auch bei der WM in Katar in sämtlichen fünf Partien gesetzt war, den Ausfall des französischen Verteidigers Lucas Hernandez (Kreuzbandriss) kompensieren.

Und Blind bringt alles dafür Nötige mit: In der Abwehrkette von Trainer Julian Nagelsmann kann er wie Hernandez sowohl links als auch innen spielen, hat zudem ein großes Maß an Erfahrung zu bieten – auch auf internationalem Top-Niveau. Für den FC Bayern, der noch in allen drei Wettbewerben im Rennen ist, ergibt der ablösefreie Blind-Transfer also in vielerlei Hinsicht Sinn. Nun gilt es, den Neuen im am Freitag begonnenen Trainingslager zu integrieren.

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