Die TSG Hoffenheim trennt sich von Trainer Alfred Schreuder - mit dieser Meldung ging der Tabellensiebte aus dem Kraichgau am Dienstagmorgen an die Öffentlichkeit und verblüffte die Bundesliga. Der Vertrag mit dem Holländer, der erst vor elf Monaten die Nachfolge von Julian Nagelsmann angetreten hatte, wurde einvernehmlich und mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Der 47-Jährige hat den Klub bereits verlassen.



Warum? Darüber sprachen sowohl Sportchef Alexander Rosen als auch Schreuder selbst in der Mitteilung, die der Verein auf seiner Homepage veröffentlichte. "Dass die Aufgabe in Hoffenheim eine große Herausforderung werden würde, war mir von Anfang an bewusst", sagte Schreuder.
Schreuder: Unterschiedliche Meinungen "nicht ungewöhnlich"
Der Ex-Coach betonte, dass ihn die Arbeit bei der TSG "mit großer Freude erfüllt" habe. "Leider konnten wir uns nicht auf einen gemeinsamen Weg einigen, wie wir die TSG in die Zukunft führen möchten", erklärte der Holländer. "Ich bedaure diese Entwicklung." Seine Nachfolge wird zunächst im Team geregelt: Schreuders bisherige Co-Trainer Matthias Kaltenbach, Michael Rechner und Timo Gross bleiben an Bord, die Jugendtrainer Marcel Rapp und Kai Herdling kommen neu hinzu.
Die TSG hat vier Spieltage vor dem Saisonende noch Chancen auf die Europa League. Die Entwicklung der vergangenen Wochen war aber für alle Beteiligten wenig zufriedenstellend, in den vergangenen elf Spielen gab es nur zwei Siege. Schreuder hatte vor der Saison eine runderneuerte Mannschaft übernommen, er verlor nach dem Abschied von Vorgänger Julian Nagelsmann auch Leistungsträger wie Kerem Demirbay, Nico Schulz, Nadiem Amiri oder Joelinton. Offenbar gaben auch Überlegungen, wie die TSG auf dem Transfermarkt vorgehen solle, letztlich den Ausschlag für den Abschied.
Sinsheim sensationell: Das wurde aus Hoffenheims Herbstmeistern der Saison 2008/2009
Man sei "in wichtigen Detailfragen (...) unterschiedlicher Auffassung" gewesen, sagte Sportvorstand Alexander Rosen. Deshalb habe eine Zusammenarbeit über das Saisonende hinaus keinen Sinn mehr gemacht. "Dass man unterschiedliche Meinungen hat, ist im Berufsleben aber nun einmal nicht ungewöhnlich", sagte Schreuder, der zuvor als Co-Trainer bei der TSG sowie bei Ajax Amsterdam arbeitete. "Man muss dann ehrlich miteinander sein und die entsprechenden Konsequenzen ziehen." Diese sind nun erfolgt - zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt.
Anzeige: Erlebe VfB Stuttgart gegen den HSV auf WOW und fiebere live mit!