Nationaltorhüterin Almuth Schult hat zu einem sensibleren Umgang mit Begriffen wie „Männerfußball“ aufgerufen. „Es ist schade, dass manchmal dieses 'Wir sind doch hier nicht beim Mädchenfußball' ein Lästerwort ist. Aber wenn man sich dann den Männerfußball anschaut, dann sieht der eher nach Mädchenfußball aus als der Frauenfußball. Bei uns liegen nicht so viele auf dem Boden rum und versuchen zu schauspielern“, sagte die 28-Jährige vom deutschen Double-Sieger VfL Wolfsburg in einem Eurosport-Interview.
Das sind die Aushängeschilder des deutschen Frauenfußballs:
Sie würde sich freuen, „wenn es in den Begrifflichkeiten auch eine Veränderung gibt“, sagte Schult und führte als weiteres Beispiel den allgemeinen Sprachgebrauch an. „Normalerweise wird, wenn man vom Fußball spricht, immer der Männerfußball erwähnt“, sagte sie. Es sei zwar erfreulich, dass es damit „im Hintergrund“ auch einen Frauenfußball gebe. „Aber grundsätzlich ist es einfach der Fußball, der von Männern und Frauen ausgeübt wird“, sagte die Keeperin der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft.
Michael Zorc hatte vor dem Bundesliga-Gipfel zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund am vergangenen Samstag von seiner Mannschaft "Männerfußball" gefordert. Der Sportliche Leiter des BVB nahm das Team vom Rheinlanddamm im Vorfeld des deutschen Clasico in die Pflicht: "Wir müssen Männerfußball spielen, wir müssen Kerle sein. Das ist die klare Vorgabe."



Schon einmal gingen die DFB-Frauen entschieden gegen Vorurteile vor
Diese Vorgabe verfehlten die Schwarz-Gelben deutlich - unabhängig von der Wortwahl "Männerfußball". Die Dortmunder kamen in der Allianz Arena mit 0:4 unter die Räder und mussten nach einem 0:6 und einem 0:5 ein weiteres Debakel in der bayerischen Landeshauptstadt hinnehmen.
BVB in Noten: Die Einzelkritik zur Niederlage gegen den FC Bayern
Die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft war bereits im Vorfeld der WM 2019 mit Hilfe eines 90-sekündigen Werbe-Spots des Sponsors Commerzbank entschieden gegen Vorurteile vorgegangen. Die ironische Message "Wir brauchen keine Eier - wir haben Pferdeschwänze" bescherte dem Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg damals jede Menge Respekt und Anerkennung.