Ein Ski-Unfall und seine Folgen: Der FC Bayern München steht etwas mehr als einen Monat vor Wiederbeginn der Bundesliga-Saison ohne Nummer eins da. Manuel Neuer verletzte sich nach dem WM-Aus beim Skifahren schwer und zog sich einen Bruch des rechten Unterschenkels zu. Für Neuer ist damit die Saison gelaufen und die Diskussion um seinen Ersatz zwischen den Pfosten beim Rekordmeister nimmt an Fahrt auf. Laut übereinstimmenden Medienberichten beschäftigt sich der FC Bayern mit einer möglichen Rückholaktion von Alexander Nübel, der noch bis Saisonende an die AS Monaco ausgeliehen ist. Michael Reschke, einst Technischer Direktor beim FCB (2014 bis 2017), plädiert genau für diese Lösung – und warnt gleichzeitig davor, sich nur auf die aktuelle Nummer zwei Sven Ulreich zu verlassen.
"Sich nur auf Sven Ulreich zu verlassen, auch wenn der in der Vergangenheit ein sehr guter Ersatz von Manuel war, ist zu riskant", sagte Reschke im Interview mit ran.de. "Sven könnte sich ja auch verletzen, und dahinter hat der FC Bayern nur noch junge, sehr unerfahrene Torhüter im Kader. Das Risiko, die anvisierten Ziele zu verpassen, ist zu groß." Der Ex-Manager, der heute Europa-Chef einer Spielerberater-Agentur ist, glaubt, dass der FCB den Transfermarkt angesichts der kommenden Aufgaben – vor allem im Champions-League-Achtelfinale gegen Paris St.-Germain – "intensiv sondieren und mit großer Wahrscheinlichkeit im Winter aktiv" werde. Er selbst würde bei Monaco und Nübel anklopfen: "Eine Rückholaktion von Alexander Nübel ist die logische Entscheidung", so der 65-Jährige.
Die Krankenakte Manuel Neuer - eine Chronologie
Nübel sollte bei den Bayern zum Nachfolger von Neuer aufgebaut werden. Sein Vertrag in München ist bis 30. Juni 2025 datiert. Nach nur vier Einsätzen seit seinem ablösefreien Transfer zum Triple-Sieger im Sommer 2020 entschied sich der Keeper in der Folgesaison für eine zweijährige Leihe zum Ligue-1-Spitzenklub AS Monaco. Dort ist Nübel Stammkeeper und kam bisher in 72 Pflichtspielen zum Einsatz. "Alex selbst wird bereit sein, wenn klar ist, dass er in der Rückrunde die Nummer eins sein wird", vermutet Reschke. "Für AS Monaco könnte dies ein Thema sein, wenn es eine sinnvolle wirtschaftliche Lösung gibt und der Klub seinerseits eine passende Lösung im Tor hat." Allerdings werden die Bayern laut ihres Ex-Managers auch "Alternativen prüfen".
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