Handfester Skandal in den Niederlanden – und ein früherer deutscher Nationalspieler mittendrin. Wie der FC Utrecht am Mittwoch bekanntgab, ist Henk Fraser mit sofortiger Wirkung von seinem Posten als Cheftrainer zurückgetreten, weil er seine Emotionen auf dem Trainingsplatz nicht im Griff hatte. "Der Cheftrainer hat der Geschäftsführung mitgeteilt, dass er zu der Erkenntnis gelangt ist, dass er eine Grenze überschritten hat, und sein Amt niederlegt", ließ der Klub aus der Eredivisie wissen und und wertete das den Vorfall ebenfalls als "grenzüberschreitendes Verhalten" Frasers.
Was war passiert? Laut der Zeitung AD soll der Trainer aus nicht näher konkretisiertem Grund mit Amin Younes aneinandergeraten sein und den früheren Bundesliga-Profi (Gladbach und Frankfurt), der in der Klub-Mitteilung namentlich nicht genannt wird, dabei an der Kehle gepackt haben. In der Kabine sei die Situation später dann noch weiter "eskaliert". Auch hier wird der Bericht nicht konkreter über das Ausmaß der Eskalation.
"Das ist mir als Trainer noch nie passiert. Es passt nicht zu mir und es passt nicht zum Verein. Damit habe ich dem Verein geschadet, und das tut vielen weh, auch mir", wird Fraser in der Trennungs-Mitteilung zitiert – und weiter: "Ich erkenne mich in meinem Handeln nicht wieder und möchte mich bei allen Beteiligten entschuldigen."
"Im Eifer des sportlichen Gefechts werden manchmal auch die Grenzen ausgelotet", kommentierte Utrechts Geschäftsführer Thijs van Es den Vorfall und erklärte: "In diesem Fall hat Henk ein Verhalten an den Tag gelegt, das die Grenze des Zulässigen überschreitet, worüber wir uns sofort einig waren, woraufhin er diese Entscheidung getroffen hat."
Der achtmalige Nationalspieler Younes war im Sommer leihweise vom Ettifaq FC aus Saudi-Arabien nach Utrecht gewechselt. Mit zwei Vorlagen in vier Einsätzen liest sich seine Bilanz ausbaufähig. Vielleicht geht es ja unter dem nächsten Trainer bergauf.
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