Lionel Scaloni wusste nicht, wohin mit all seinen Gefühlen. Nachdem Gonzalo Montiel im WM-Finale gegen Frankreich den entscheidenden Versuch im Elfmeterschießen verwandelt hatte, weinte der jüngste Weltmeister-Trainer seit 44 Jahren hemmungslos. Zugleich jubelte er. Dann lief er zu seinen Liebsten auf der Tribüne und herzte sie. Zwischendurch gab es noch Umarmungen mit seinen Spielern und jede Menge zur Faust geballten Hände. Lionel Scaloni ist ganz oben angekommen. Gut vier Jahre nachdem er die argentinische Nationalmannschaft und damit seinen ersten Job im Herrenbereich übernommen hatte.
"Wir haben es noch gar nicht realisiert. Aber der Moment wird kommen. Jetzt genießen wir es, wir freuen uns mit den Leuten. Wir hatten schwere Zeiten und die haben wir durchgestanden. Wir wussten, man kriegt auch mal einen Nackenschlag - aber wir sind zurückgekommen. Es ist unglaublich, wir sind ganz oben, es ist einzigartig", sagte Scaloni und wurde anschließend wieder von seinen Gefühlen übermannt: "Mein Vater, meine Mutter, sie haben mir so viel mitgegeben, dass man nie aufgeben darf. Heute kann ich die Früchte dafür ernten. Heute hatte ich das Glück, das Richtige zu machen."
In der Tat - wobei es eine emotionale Achterbahnfahrt war, bei der Argentinien gerade noch die Kurve bekam. Lionel Messi (23., Foulelfmeter) und Angel di Maria (36.) hatten gegen lange Zeit schwache Franzosen früh für vermeintlich klare Verhältnisse gesorgt. Doch dann schlug Kylian Mbappé per Doppelschlag zurück (80., Foulelfmeter und 82.) - Verlängerung. Hier traf zunächst Messi (109.), ehe Mbappé die Partie per Handelfmeter ins Elfmeterschießen schickte. Doch es nützte der Equipe Tricolore nichts. Am Ende jubelten Scaloni & Co.
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