Borna/Bad Lausick. Ein ungewohntes Bild zeigt die Tabelle der Fußball-Landesklasse vor dem 2. Spieltag. Die Bornaer (5., 3 Punkte) sind weit vor Bad Lausick (14., 0) platziert. Im Vorjahr hatten stets die Kurstädter die Nase vorn. Am Samstag sind beide Teams Gastgeber für Neulinge. Der BSV empfängt den FC Elbaue Torgau (3., 3), Lausick trifft auf den VfK Blau-Weiß Leipzig (7., 3).
Der Tanz auf zwei Hochzeiten ist für den Bornaer SV nach dem Sachsenpokal-Aus beendet, nun gilt die ganze Konzentration den Punktespielen. Hier startete er mit einem 3:4-Sieg in Wurzen. Mit dem morgigen Gegner hatte er schon vor drei Wochen Bekanntschaft geschlossen, als er zum Pokal-Aufktakt Elbaue Torgau mit 6:1 bezwungen hatte. Doch in die Landesklasse startete die in Mehderitzsch beheimatete Mannschaft eigentlich überraschend mit einem 4:2 gegen Delitzsch. Da präsentierte sie sich um einiges stärker als kurz zuvor in Borna – und bewies vor allem Moral nach einem 0:2-Rückstand.
Den Aufstieg hatten die Rand-Torgauer souverän geschafft. Mit stattlichen 64 Punkten und 83:18 Toren aus 26 Partien lagen sie in der Nordsachsenliga letztlich acht Zähler vor Vize Süptitz. Da kann sich der BSV leicht ausmalen, dass es nicht noch einmal so locker zugehen wird wie Anfang August. Darüber ist sich Trainer Marco Gruhne im Klaren. „Ich rechne mit einem echten Fight. Wir haben in Wurzen ein Achtungszeichen gesetzt und wollen unbedingt einen optimalen Start perfekt machen“, sagt er. „Die Truppe wird auf den Platz gehen, um zu gewinnen. Obwohl unser Kader sehr klein sein wird.“ Mit Christopher Schröder, Rodger Baetge, Stephan Müller (alle verletzt), Roy Goldschmidt (Konzertbesuch), Kevin Mickan (Urlaub), Etienne Wangermann (Angina) und Jens Rohland (Schiedsrichtereinsatz) ist die Liste der Ausfälle lang. Da heißt das Motto: jetzt erst recht.
Für Bad Lausick steht zu Beginn der Heimpunktspiele eine alles andere als leichte Aufgabe auf dem Plan. Bevor es in die nächste Pokalpause geht, kommt mit Blau-Weiß Leipzig ein ambitionierter Aufsteiger in die Kurstadt. Der Leipziger Stadtmeister ist dem FC kein Unbekannter, allerdings liegen die letzten Duelle inzwischen acht Jahre zurück. In der Saison 2007/2008 unterlag Lausick auswärts mit 1:0, setzte sich im Rückspiel aber glatt mit 3:0 durch. Das Erstaunliche daran war, dass die Messestädter damals kurz vor dem Aufstieg in die Sachsenliga gestanden hatten, in der sie dann auch bis 2011 recht erfolgreich spielten. Dann allerdings traten die Kicker zur BSG Chemie Leipzig über und nahmen das Spielrecht für die höchste Ebene im Freistaat mit. Damit wurde die bisherige Reserve, gerade in die Stadtliga (Kreisoberliga) aufgestiegen, die neue Blau-Weiß-Erste. Nun ist sie erneut geklettert.
In den Pflichtspielen überzeugte der VfK. Im Sachsenpokal gewann er beim SC Syrau (1:2) und gegen Merkur Oelsnitz (5:2 nach Verlängerung), sodass er mit Liebertwolkwitz das verbliebene Duo aus der Landesklasse Nord in der 3. Runde darstellt. Um Punkte gab es im Aufsteiger-Duell gegen Sermuth ein 2:1.
Lausicks Trainer René Vierig lässt sich in Sachen Personal nicht aus der Reserve locken. Er hofft, dass die Pause die Verletztensituation entspannt hat – zumindest bei einigen Spielern. hhe/hpw
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