Es wäre ein harter Schlag für den ostdeutschen Fußball. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) und der Nordostdeutsche Fußallverband (NOFV) verhandeln die Zukunft der TV-Übertragungen in der Regionalliga. Manche mutmaßen schon, dass ein Ende von Livespielen unter MDR-Regie naht. Das ist bei der bisherigen Faktenlage aber wohl eher eine Gruselgeschichte. Fakt ist jedoch: Dem Amateurfußball in Ostdeutschland geht es schlecht. Die seit November andauernde Spielpause wirft bei vielen Vereinen große Fragezeichen über deren sportliche Zukunft auf. Die Nachricht, dass bald sogar die TV-Übertragungen wegbrechen könnten, verängstigt natürlich viele.
Es geht dabei, wie Lok-Präsident Thomas Löwe sagt, nicht um die Fernsehgelder. Die entsprechen eher einem Notgroschen. Sie sind – mit Verlaub, lieber MDR – geradezu mickrig und finanzieren nicht mehr als zwei oder drei Monatsgehälter eines einzigen Spielers. Es geht darum, dass die Vereine in der Berichterstattung neben den großen Profiligen überhaupt noch präsent sein können. Einerseits für die Fans, andererseits für Sponsoren, die ihre Bandenwerbung im TV besser vermarkten können.



Die Marke „Sport im Osten“ besitzt in der deutschen Fernsehlandschaft mit ihrer Berichterstattung zur Regionalliga ein Alleinstellungsmerkmal. Kein anderer TV-Sender kümmert sich so liebevoll um seine „kleinen“ Clubs, unter denen ja zwischen Cottbus und Leipzig-Leutzsch besonders viele Traditionsvereine in Liga vier kicken. Es wäre falsch, den Ostclubs in ihrer aktuell schwersten Phase den Rücken zu kehren.