Regensburg/Leipzig. Wenn die Floskel „Duell auf Augenhöhe“ jemals stimmte, dann in diesem unglaublichen Playoff-Krimi. Buchstäblich bis zum Umfallen kämpften die Eisbären Regensburg und die IceFighters Leipzig fünf Matches lang um das Oberliga-Viertelfinale. Nach 335 dramatischen Minuten stand es zwischen beiden Teams insgesamt 15:15. Dennoch sind die Sachsen ausgeschieden. Denn wie beim ersten Matchball am Freitag daheim verloren sie auch am Sonntag das alles entscheidende Eishockey-Spiel an der Donau 2:3 – diesmal in der zweiten Verlängerung. Nach dem großen und jederzeit fairen Kampf lagen sich die Spieler beider Teams in den Armen.
Schweren Herzens müssen die Leipziger und ihre treuen Anhänger nun in die Sommerpause. In der am Freitag beginnenden Runde der besten acht Teams reisen die Regensburger nach Halle. Hätten die Eiskämpfer die Partie für sich entschieden, wären sie zu den Blue Devils Weiden in die Oberpfalz gereist, die sich nur mit Mühe in fünf Matches gegen Erfurt durchsetzen konnten. Somit stehen je vier Teams aus dem Norden und dem Süden im Viertelfinale.
Es war zwar nur eine Nuance, aber vielleicht eine entscheidende: In 83:26 Minuten profitierten die Leipziger im Sonntag-Spiel nicht von einer einzigen Überzahl. Anders die Regensburger, die vor 1762 Zuschauern in jener entscheidenden Situation zum dritten Mal einen Spieler mehr auf dem Eis hatten, weil Connor Hannon im Eifer des Gefechts wegen seines zu hohen Stocks auf die Strafbank beordert wurde.
Regensburg kam insgesamt verdient eine Runde weiter, doch auch die Leipziger hatten erneut mehr zu bieten als ihren überragenden Torhüter Patrick Glatzel, der insbesondere zwischen der 60. und 80. Minute mehrere „todsichere“ Chancen der Gastgeber vereitelte und von den Gäste-Fans mit Sprechchören gefeiert wurde. Die Icefighters hatten ihre Stärken vor allem im zweiten Drittel, als sie einen 0:1-Rückstand in eine 2:1-Führung verwandelten und die Eisbären sichtlich von der Rolle waren. Bei den Icefighters fehlte Robert Geiseler, der sich am Freitag drei Sekunden vor Schluss eine Sperre eingehandelt hatte.
Leipzigs Trainer Sven Gerike sagte: „Glückwunsch an Regensburg. Dass ein abgefälschtes Ei das Ding entscheidet, war fast klar. Im zweiten Drittel waren wir brutal überlegen, später haben wir leider um den Ausgleich gebettelt. Am Ende geht das Ergebnis so in Ordnung.“
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