Leipzig. Noch zwei Siege sind es für RB Leipzig, wenn sie sich den ersten großen Titel holen wollen. Hürde eins: Union Berlin. Denn das ist der Gegner, der im Halbfinale des DFB-Pokals auf die Elf von Domenico Tedesco wartet. Das ergab die Auslosung am Sonntagabend im Rahmen der ARD-Sportschau. Vorteil für RB: Sie dürfen auf heimischem Rasen gegen den Ligakonkurrenten ran. Ingo Hertzsch, der für die Leipziger im TV-Studio vertreten war, freute sich. "Mit unseren Fans im Rücken ist jede Aufgabe machbar." Union sei unangenehm zu bespielen. "Aber ich bin mir sicher, wir ziehen ins Finale ein."
"Das ist eine richtig gute Mannschaft"
In Köpenick wird man derlei selbstbewusst Aussagen nicht gern hören. RB, seine Entstehung und Ausrichtung sind nicht nur den Fans an der Alten Försterei seit Jahren ein Dorn im Auge. Mehrfach machten die Anhängerinnen und Anhänger von Union öffentlichkeitswirksam auf ihre Gemütslage aufmerksam, sei es mit einem Fanblock ganz in schwarz oder einem "Trauermarsch" in Leipzig.
Abseits der emotionalen Lage spricht die Statistik für die Gastgeber. Viermal gaben die Eisernen bisher in der Red Bull Arena ihre Visitenkarte ab. In allen vier Begegnungen verließen sie als Verlierer den Platz. Tedesco blickt nicht auf diese Zahlen. "Natürlich wissen wir um die Stärken von Union, nicht zuletzt wegen der Niederlage in der Hinrunde. Das ist eine richtig gute Mannschaft, die auch in dieser Saison wieder eine gute Rolle spielt", sagte er am Sonntag. Im DFB-Pokal standen sich beide Teams bis dato nicht gegenüber.
Doppel-Union-Woche
Favorisiert sind die Leipziger in jedem Fall, gelten nach dem frühen Aus von Bayern München und Borussia Dortmund als der Titelkandidat Nummer eins. Tatsächlich präsentierte sich der Bundesligist im laufenden Wettbewerb überwiegend souverän, musste bisher noch kein Gegentor hinnehmen, auch nicht im Viertelfinale am Mittwoch bei Hannover 96. Union hatte sich am Dienstag 2:1 gegen den FC St. Pauli durchgesetzt.
Bis es für RB um den Einzug ins Finale geht, sind noch ein paar Tage Zeit. Gespielt wird am 19. und 20. April. Ob Union nach der Partie direkt in Leipzig bleibt? Unwahrscheinlich, aber dennoch nicht unlogisch. Denn am Folgewochenende müssen die Köpenicker erneut an der Pleiße ran, dann allerdings in der Liga. "Ein bisschen kurios ist es schon, dass wir innerhalb weniger Tage zwei Mal auf sie treffen werden", kommentierte Tedesco diesen Umstand.
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