Eilenburg. Punktlos in Berlin, der Coach spricht gar von einem „Berlin-Komplex“ – diese wenig attraktiven Assoziationen liegen im Kofferraum des FC Eilenburg. In der Hauptstadt waren die Schützlinge von Nico Knaubel bisher ein willkommener Gast: Nicht einen Regionalliga-Zähler entführte der Aufsteiger bislang von seinen Ausflügen ins Zentrum der Macht. Nun gibt es den nächsten Versuch: die Herausforderung heißt TeBe Berlin. Und wieder muss am ungebliebten Freitag gespielt werden. 19 Uhr ertönt der Anpfiff. Welcher Kader Knaubel dann zur Verfügung steht, hängt auch mit der Großzügigkeit der Arbeitgeber zusammen.
Druck von unten
Nicht nur Spiele in der Hauptstadt, auch die Auswärtsbilanz insgesamt ist ernüchternd: Bisher ergatterte der FCE in 13 Spielen magere drei Punkte. Nach dem Motto „Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei“, bleibt Knaubel Optimist: „Es wird höchste Zeit, dass wir etwas mit auf die Heimreise nehmen“, gibt er zu bedenken und kündigt an: „Vielleicht reibt sich der ein oder ander am Samstagfrüh verwundert die Augen, weil wir eine Lösung gefunden haben.“
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Zumindest ein Punkt wäre angesichts der Tabellensituation bitter nötig. Optik Rathenow und der VfB Auerbach kamen unter der Woche bedrohlich nah. Beide Kellerkinder punkteten am Mittwoch. Auerbach beendete mit einem 3:1-Sieg gegen Fürstenwalde die ellenlange Sieglosserie. Für einen noch größeren Paukenschlag sorgte Rathenow. Mit einem 1:1 beim 1. FC Lok Leipzig hatte keiner gerechnet. Es war nicht nur ein Rückschlag im Aufstiegsrennen für die Probstheidaer, sondern auch eine Blamage. Rathenow geriet in einen XXL-Stau, saß sechs Stunden auf der Autobahn fest. Das Spiel begann deshalb 75 Minuten später – und endete mit einem verdienten Punktgewinn.
Parallelen zum Hinspiel
Die Teams im Abstiegskampf sind damit noch enger zusammengerückt. „Am Dienstag sah die Welt noch richtig gut aus, dann kamen die Ergebnisse von Mittwoch. Die Liga ist eben nicht berechenbar“, beschrieb Nico Knaubel seine Gemütslage. Trotzdem waren ihm zwei Feststellungen wichtig: „Wir sind nicht das schlechteste Auswärtsteam der Liga und ich sehe uns jetzt auch nicht unter Zugzwang.“
Während Ersteres sich leicht faktisch unterfüttern lässt (Fürstenwalde und Tasmania Berlin haben je erst zwei Punkte auf des Gegners Plätzen geholt), ist das bei Letzterem schon etwas schwieriger. Denn je weniger Spielen bleiben, desto weniger Punkte werden vergeben und daraus ergeben sich Zwänge. Zum Hinspiel (0:2) gibt es wieder Parallelen. Schon damals kam TeBe aus einer Corona-Quarantäne und trat erstaunlich frisch auf. Diesmal wird es genauso sein. TeBe musste wegen zu vielen Corona-Fällen vergangene Woche sein Gastspiel bei Lok Leipzig absagen. Kurz stand auch der jetzige Eilenburger Auftritt in Frage, die Berliner sind aber rechtzeitig fit geworden
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