Oliver Glasner lächelte freundlich, als das Thema Europa zur Sprache kam. Denn so richtig Lust hatte er nach dem so wichtigen 1:0 (0:0) bei Werder Bremen nicht, darüber zu reden. „Uns muss gar nichts aufhalten auf dem Weg noch Europa. Wir sind ja im Achtelfinale der aktuellen Europa League noch dabei. Das vergessen ja viele“, meinte Wolfsburgs Trainer schmunzelnd. Aufgrund der Corona-Pandemie jedoch sind die europäischen Klub-Wettbewerbe noch unterbrochen. Es ist unklar, wann oder ob der VfL das Rückspiel im Achtelfinale bei Schachtar Donezk bestreitet. Und so geht es für den VfL jetzt darum, sich erneut für diesen Wettbewerb zu qualifizieren. Dank des Siegtores von Wout Weghorst ist er im Kampf um Platz sechs wieder in der Pole Position.
Denn 1899 Hoffenheim war nach dem 2:2 am Samstag in Düsseldorf am VfL vorbeigezogen, Wolfsburg hat nun wieder zwei Punkte mehr als das Team aus dem Kraichgau und vier mehr als der SC Freiburg (kommt am Samstag zum VfL), der am Freitagabend Spitzenteam Gladbach besiegt hatte. Für Hertha (0:1 in Dortmund) und Schalke (1:1 bei Union) dürfte der Zug nach Europa abgefahren sein. Wolfsburg dagegen ist wieder Sechster – und hat jetzt neben Freiburg noch Gladbach, Schalke und die Bayern als Gegner. Kein leichtes Programm, aber zwei der letzten vier Spiele dürfen die Wolfsburger in der Fremde bestreiten – und das ist gut so, wenn man bedenkt, dass der VfL gerade auswärtsstark wie lange nicht mehr ist.
Das Glasner-Team hat fünf seiner letzten sechs Spiele in fremden Stadien in der Liga gewonnen, steht in der Auswärtstabelle auf Rang fünf und hat mit 27 Zählern so viele Punkte wie der Tabellenzweite Borussia Dortmund. Nach dem Re-Start gab es Siege in Augsburg (2:1), in Leverkusen (4:1) und nun beim Tabellenvorletzten in Bremen, zu Hause dagegen verloren die Wolfsburger gegen Dortmund und Frankfurt.
VfL bei Werder - Die Bilder des Spiels
Der dritte Auswärtssieg in Folge sei ein hartes Stück Arbeit gewesen, meinte Glasner. Werder sei „sehr aggressiv“ gewesen, „und hat es uns sehr schwer gemacht“. Nach dem Seitenwechsel jedoch „haben wir das Spiel besser in den Griff bekommen. Auch mit den Wechseln konnten wir noch einmal Schwung hineinbringen. Wir sind sehr froh, dass wir dieses schwierige Spiel gewonnen haben und fahren jetzt mit einem Lächeln nach Hause“, so Glasner nach dem Auswärts-Dreier.




Ebenfalls gut: Der VfL spielte endlich mal wieder zu null. „Es wurde Zeit, dass hinten wieder die Null steht“, meinte Glasner. „Das haben wir sehr gut gemacht. In der ersten Halbzeit gab es noch zwei Torchancen für Werder Bremen, in der zweiten dann keine mehr.“ Zuletzt hatten die Wolfsburger beim 0:0 gegen Leipzig (7. März) kein Gegentor bekommen, auswärts liegt ein zu null noch länger zurück – beim 2:0 am 23. November in Frankfurt war der Glasner-Elf das geglückt.
Und so darf der VfL nach zweimal Relegation in Folge nun vom zweiten Mal hintereinander von der Teilnahme an der Europa League träumen. VfL-Eigengewächs Maximilian Arnold: „Wir haben noch vier Spiele. Die müssen wir noch gut bestreiten, wenn uns das gelingt, sind wir mit dabei.“ Wieder mit dabei in Europa.
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