23. Januar 2023 / 18:49 Uhr

Bank oder Startelf beim FC Bayern? So sieht Julian Nagelsmann die Rolle von Thomas Müller

Bank oder Startelf beim FC Bayern? So sieht Julian Nagelsmann die Rolle von Thomas Müller

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (l.) äußert sich zu der Rolle von Thomas Müller.
Bayern-Trainer Julian Nagelsmann (l.) äußert sich zu der Rolle von Thomas Müller. © IMAGO/opokupix/picture Pint LE (Montage)
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Die Bayern empfangen im ersten Heimspiel 2023 die vom 7:1 gegen Werder Bremen euphorisierten Kölner. Und eine Frage lautet: Welche Rolle nimmt Thomas Müller ein? Noch ist das ein Luxus-Problem für Trainer Julian Nagelsmann, der Einblick in seine Überlegungen gibt.

Wohin mit Thomas Müller? Diese brisante Frage stellt sich auch Julian Nagelsmann. Die Antwort aber wollte der Trainer vor dem ersten Heimspiel des FC Bayern im Jahr 2023 gegen die furiosen Sieben-Tore-Kölner nicht vorab verraten. "Ich habe mich auch im Fall von Thomas noch nicht entschieden", sagte Nagelsmann zur Münchner Aufstellung an diesem Dienstag (20.30 Uhr, Sat.1 und Sky). Wie beim 1:1 in Leipzig könnte Ur-Bayer Müller (33) auch das letzte Hinrunden-Spiel des Herbstmeisters in der Bundesliga zunächst als Zuschauer vom Spielfeldrand aus erleben.

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Für den früheren Immer-Spieler Müller beginnt das neue Jahr in einer ungewohnten und zugleich komplizierten Rolle: der des Herausforderers in der prominent besetzten Münchner Offensive. Im Getöse um das Kaltstart-Debüt von Yann Sommer (34) im Bayern-Tor und den aufgeregten Zukunftsdebatten um den noch monatelang verletzten Kapitän Manuel Neuer (36) ging Müllers Rolle als Randfigur beim Bundesliga-Restart ziemlich unter. Nun rückt sie mehr in den Fokus.

Müller als Bankdrücker, das birgt Brisanz. Das weiß auch Nagelsmann, der diese trotzdem vor der Kraftprobe mit dem 1. FC Köln einzugrenzen versuchte. "Dieses Thema ist aufgrund der Persönlichkeit von Thomas Müller und seiner Bedeutung im deutschen Fußball und für Bayern München ein Größeres als intern für uns beide in der Kommunikation", beschwichtigte der Cheftrainer.

Müller ist "heiß darauf, Minuten zu sammeln"

In Leipzig musste Müller bis zur 83. Minute warten, ehe ihn Nagelsmann für Serge Gnabry einwechselte. Nach seinem Kurzeinsatz musste der 33-Jährige mit den Reservisten-Kollegen noch Steigerungsläufe auf dem Rasen der Leipziger Arena absolvieren. "Jeder muss sich dem Team unterordnen. Am wichtigsten ist, dass wir als Mannschaft gewinnen, das gilt genauso für mich", sagte Müller anschließend. Ein Bayern-Sieg mit ihm in einer tragenden Rolle ist freilich auch ihm selbst lieber. Und darum sagte der Ur-Bayer mit Blick auf die zwei Heimspiele gegen Köln und Eintracht Frankfurt: "Ich bin heiß darauf, Minuten zu sammeln."

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Müller als Minutensammler? Klingt komisch, ist aber aktuell so. Nagelsmann lieferte dafür die Erklärung. "Es geht aus Trainersicht immer um die Bewertung der Trainingsleistung, der gezeigten Spielleistung und das Momentum, das sehr wichtig ist", sagte er allgemein. Und ergänzte bezogen auf Müllers Situation: "Es ist ganz normal, wenn du verletzt warst und die Mannschaft sehr gut performt hat, dass es, wenn du zurückkommst, erstmal ein paar Momente gibt, wo du hinten dran bist und der Herausforderer bist." Das klang nach Bankplatz auch gegen Köln.

Musiala und Choupo-Moting mit Vorsprung

Müller ist gerade hinten dran, insbesondere wenn es um seine direkten Konkurrenten auf seinen Idealpositionen geht: Auf der Zehn hat sich Jamal Musiala (19) einen Vorsprung erarbeitet. Und im Sturmzentrum hat Eric Maxim Choupo-Moting (33) seinen Status mit Saisontor Nummer sieben in Leipzig weiter gefestigt. Für Müller dagegen ist die bisherige Saison eher eine zum Vergessen. Als es vor der Weltmeisterschaft bei den Bayern rund lief, fehlte er fast durchgängig, weil sein Körper streikte. Sein viertes WM-Turnier in Katar war dann auch persönlich ein Fehlschlag.

Einen Abgesang auf Müller anzustimmen, wäre dennoch voreilig. Müller wird attackieren. Er drängt zurück in eine Führungsrolle - auch auf dem Rasen. "Mein Fokus ist, auf dem Platz zu stehen, Tore zu erzielen, Tore vorzubereiten, Spiele zu gewinnen", verkündete der Routinier jüngst im Trainingslager in Katar. Sportvorstand Hasan Salihamidzic bemerkte zum Konkurrenzkampf im Münchner Luxuskader: "Wer gute Leistungen bringt, wird sicherlich spielen."

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