Wenige Sekunden nach dem 2:1 durch Exequiel Palacios war man im Fan-Block von Bayer Leverkusen zwar vornehmlich mit Jubeln beschäftigt. Den einen oder anderen Anhänger dürfte allerdings auch ein etwas seltsames Gefühl beschlichen haben. Schließlich war hinter dem Tor, in das Palacios gerade getroffen hatte, ein riesengroßes Plakat befestigt. Aufschrift: "Ihr macht euch zum Affen - Videobeweis abschaffen". Eine Meinung, die man - wie formuliert auch immer - haben kann. Problem: Genau dieser Videobeweis hatte Bayer soeben zum zweiten Mal in der Partie gegen den FC Bayern einen berechtigten Foulelfmeter beschert.
Manchem dürfte die Unwucht zwischen der Forderung auf dem seit Jahren bei VAR-Einsätzen in der Arena zu sehenden Banner und dem, was sich auf dem Rasen abspielte, aufgefallen sein - zumal beide VAR-Entscheidungen der Partie zu Gunsten der Heim-Mannschaft ausgefallen waren. Kurz nach Palacios' zweitem verwandelten Foulelfmeter war das Banner verschwunden und tauchte bis zum Abpfiff der Partie nicht wieder auf. Leverkusen gewann verdient mit 2:1 und darf weiter auf den Sprung auf einen Europapokal-Platz hoffen.
Schiedsrichter Stieler bezeichnet VAR als "Lebensretter"
Möglich machte dies am Sonntag auch der VAR. In zwei nahezu baugleichen Situationen hatte Schiedsrichter Tobias Stieler nach Fouls an Amine Adli zunächst auf Schwalbe des Leverkuseners entschieden und diesen mit einer Gelben Karte bedacht. Beide Male schaltete sich der Kölner Keller ein und Stieler entschied jeweils auf Elfmeter für die Platzherren. Adli beendete die Partie ohne Gelbe Karte.
"Ich habe auf dem Feld zweimal danebengelegen, zweimal vielen Dank nach Köln in den Keller für die tolle Unterstützung", meinte Stieler bei DAZN und betonte, dass der Videobeweis an diesem Abend sein "Lebensretter" gewesen sei.
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