Bayer Leverkusen hat im achten Pflichtspiel der Saison die erste Niederlage kassiert. Die Werkself unterlag bei Slavia Prag nach turbulentem Spielverlauf mit 0:1 (0:0) und erlitt nach dem 6:2 zum Auftakt gegen OGC Nizza einen ersten Dämpfer in der Europa League. Bayer musste die Partie allerdings rund zwei Drittel der Spielzeit in Unterzahl bestreiten. So war Karim Bellarabi bereits nach 22 Minuten von Schiedsrichter William Collum aus Schottland per Roter Karte des Feldes verwiesen worden. Im zweiten Durchgang zeigte der Referee dann nach einem Rettungsversuch Hradeckys gegen den heranstürmenden Peter Olayinka auf den Punkt. Der Bayer-Keeper hielt zwar den Elfmeter von Nicolae Stanciu (65.), war beim Siegtreffer des tschechischen Meisters durch Olayinka zehn Minuten vor dem Ende aber machtlos.
Bayer-Trainer Peter Bosz hatte sein Team gegenüber dem 3:1 am Montag in der Bundesliga gegen den FC Augsburg auf sieben Positionen verändert. Bewährungschancen erhielten unter anderem der in dieser Spielzeit noch gar nicht eingesetzte kroatische Vize-Weltmeister Tin Jedvaj und Nationalspieler Jonathan Tah, der erstmals in der laufenden Saison in der Anfangsformation stand. Auch Bellarabi durfte nach zuletzt drei Joker-Einsätzen von Beginn an ran. Die erhebliche Rotation sorgte bei Bayer aber keinesfalls für ein Durcheinander. Man versuchte sofort, die Spielkontrolle zu übernehmen - was bis zum Rot für Bellarabi auch gelang.



Collum wertete eine Grätsche des elfmaligen Nationalspielers als viel zu hartes Einsteigen. Eine harte und umstrittene Entscheidung, den VAR gibt es in der Gruppenphase der Europa League nicht. Tatsächlich war Bellarabi während eines Slavia-Konters gegen Lukas Provod zu spät gekommen, ob das Einsteigen aber einen Platzverweis erforderte, schien zumindest diskussionswürdig. Der Leverkusener fiel nach der Entscheidung des Referees folglich aus allen Wolken und trottete mit ungläubigem Blick in Richtung Kabine. Der Platzverweis veränderte die Statik der Partie und gab auch den Platzherren mehr Möglichkeiten, nach vorn aktiv zu werden. Wirklich Zwingendes sprang für Slavia bei seinen biederen Bemühungen aber zunächst nicht heraus - bis zum Elfmeter. Und zum Siegtreffer, den Olayinka im Anschluss an eine Ecke erzielte.
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