Sieben Tore: Bayer Leverkusen lieferte im Zwischenrunden-Hinspiel der Europa League bei den Young Boys Bern am Donnerstag Spektakel. Doch die Leistung des Bundesligisten bei der 3:4-Niederlage gab nicht nur den Fans der Werkself Rätsel auf. Auch Trainer Peter Bosz musste nach dem Abpfiff einräumen: "Meine Arbeit ist eigentlich sehr schön. Die erste halbe Stunde heute war nicht schön. Da wollte man lieber kein Trainer von Bayer 04 sein."
Mit 0:3 lag die Bosz-Elf nach den ersten 45 Minuten beim Schweizer Meister um den bei Borussia Mönchengladbach als möglichem Rose-Nachfolger gehandelten Gerardo Seoane vermeintlich vorentscheidend im Hintertreffen. "Unsere Leistung in der ersten Halbzeit kann ich mir nicht erklären. Wir hatten keinen Zugriff, haben zwei Standards amateurhaft verteidigt. Wenn man so verteidigt, so die Bälle verliert, dann bekommt man auch keinen Zugriff", analysierte der niederländische Coach der Leverkusener die Gegentore. Den Beginn der Partie umschrieb Bosz aus Bayer-Sicht als "ärgerlich schlecht".



Auch Innenverteidiger Jonathan Tah konstatierte, sein Team habe "es in der ersten Halbzeit nicht gut gemacht". Doch er hob hervor, dass Bayer dank der Treffer von Patrik Schick (49., 52.) und Moussa Diaby (68.) zurück in die Partie fand. "In der zweiten Halbzeit haben wir Mentalität gezeigt, und dass wir eine Mannschaft sind. Dass wir zum Ende noch verlieren, ist enttäuschend", meinte Tah. Wegen des späten Gegentreffers durch Jordan Siebatcheu (89.) zum 4:3-Endstand sind die Rheinländer nun im Rückspiel am kommenden Donnerstag unter Zugzwang. Oder, wie es Bosz simpel formulierte: "Unsere Ausgangsposition fürs Rückspiel ist deutlich: Wir müssen das Spiel gewinnen, sonst nichts."