Das große Gesprächsthema beim FC Bayern ist aktuell nicht das gelungene Debüt von Trainer Thomas Tuchel gegen Borussia Dortmund. Noch immer sorgt der Ablauf der Trennung von Ex-Coach Julian Nagelsmann für viel Wirbel. In den vergangenen Tagen wurden Aussagen des Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic scharf kritisiert. Nachdem sich am Samstag auch noch das Management von Nagelsmann eingeschaltet hatte und sagte, dass es "keinen Kontakt und keinen Kontaktversuch der Bayern" gab, gerieten die Bayern-Bosse noch mehr unter Druck. "Hasan und ich, wir haben zu jeder Zeit im Laufe dieses Prozesses, es so gesagt, wie die Dinge passiert sind. Wir haben zu jeder Zeit die Wahrheit gesagt", stellte Kahn am Sonntag bei Bild-TV klar.

Nagelsmann war am Freitag, den 24. März, zum entscheidenden Gespräch in die Bayern-Zentrale in die Säbener Straße gefahren. Im Anschluss verkündete der Rekordmeister die Trennung sowie die Verpflichtung von Nachfolger Tuchel. Über beide Personalien war aber bereits am Donnerstagabend ausgiebig berichtet worden. Bayern-Chef Kahn sagte vor dem 4:2 gegen Borussia Dortmund zwar, der Ablauf sei letztendlich "eine Katastrophe" gewesen, das habe aber daran gelegen, dass die Information zu Nagelsmann zu den Medien durchgestochen worden seien.

Kahn schießt gegen Matthäus zurück

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, der mit Kahn schon während der Sky-Interviewrunde vor dem Topspiel verbal aneinandergeraten war, legte im Anschluss des Top-Spiels nach. "Die zeitliche Abfolge, so wie sie Kahn schildert, passt nicht zusammen", sagte Matthäus dem Nachrichtenportal t-online. Der Vorstandsvorsitzende der Münchner wurde auch darauf angesprochen und sagte, dass man "gewisse Grenzen nicht überschreiten" dürfe. Kahn erklärte weiter: "So ist Lothar und da wird er sich auch nicht mehr ändern. Aber es bleibt dabei, Hasan und ich haben zu jeder Zeit die Wahrheit gesagt und daran ändern auch diese Behauptungen von Lothar nichts."

Erneut angesprochen auf den Ablauf reagierte der Ex-Profi genervt und wollte nicht erneut "in die Details gehen". Kahn habe mit Salihamidzic auf der Pressekonferenz vor etwas mehr als einer Woche "ausführlich über diese Dinge" gesprochen. Kahn bat auf eine weitere Nachfrage um Verständnis und richtete den Fokus auf das Sportliche.