Von Anfang an war Holstein das aktivere, tatendurstigere Team auf dem Feld. Jena zog sich weit in die eigene Hälfte zurück und agierte lediglich situativ initiativ. „Wir bestimmen das Spiel vom Start weg. Carl Zeiss war nur aufs Kontern bedacht, doch hier waren die Gastgeber durchaus gefährlich", berichtete Trainer Freddy Kaps.
Trotz größerer Anteile in Sachen Ballbesitz hatten die Kieler Probleme, die ersten gegnerische Linie zu überdribbeln und agierten dort nicht mit letzter Entschlossenheit. Auch im letzten Drittel fehlte es zunächst noch an Durchschlagskraft. Zu allem Überfluss kassierte Holstein in Minute 20 den bitteren 0:1-Rückstand. Einen Ballverlust Höhe der Mittellinie nutzen die Platzherren clever aus, nach schneller Umschaltbewegung schoss Elijah Müller zum 1:0 für die Thüringer ein.




Die kalte Dusche sorgte kurzzeitig für Ernüchterung bei den Schleswig-Holsteinern. Saß der Stachel der Enttäuschung zunächst noch tief, so trieb er das Kieler Team insbesondere in Hälfte zwei zu erhöhten Anstrengungen an.
„Zur Pause nahmen wir uns vor, neben der Kontrolle des Spiels noch zielstrebiger Richtung Tor zu agieren und die offensiven Duelle mit letzter Konsequenz zu führen", plauderte Kaps aus dem Nähkästchen. Und die Kabinenansprache fruchtete. In der zweiten Halbzeit spielte praktisch nur noch eine Mannschaft. Die Jungstörche rissen das Ruder an sich, auch die defensive Absicherung bei Kontern wirkte nunmehr deutlich sicherer – das Heimteam vermochte in der Offensive kaum noch Alarm zu entfachen. Holstein bot Einbahnstraßen-Fußball par excellence, schnürte den Gegner mit druckvollem Spiel regelrecht im letzten eigenen Drittel ein.
Der zur Halbzeit eingewechselte Pepe Kruse sorgte als Schaltzentrale und Spielmacher für frischen Angriffsschwung. Zum "Mann des Tages" schwang sich indes Dreierpacker Ben Labes auf. Der flinke Angreifer entwickelte sich zum Schreckgespenst in der gegnerisches Box (45./62./69.). Die zwischenzeitliche 2:1-Führung markierte der umtriebige Kruse (55.).
Aufatmen somit im Storchennest, der Knoten ist geplatzt. „Am Ende ein total verdienter Sieg. Der zweite Durchgang war die bisher beste Halbzeit in dieser noch jungen Saison", durfte U17-Chefcoach Kaps nach 80 Minuten ein breites Grinsen aufsetzen. (bms)
Beste Spieler bei Holstein: Moritz Hundsdorff, Kaan Cankaya und Kevin Mamiza.
B-Jugend: FC Carl Zeiss Jena - KSV Holstein 1:4 (1:0)
KSV: Sjöberg – Touré (78. Nitschke), Mamiza, Witt (78. Dikeni, Hundsdorff – Erfmann (78. Özcan) – Cankaya, Memeti (60. Doegl) – Zimmer (41. Kruse) – Labes, Niehoff.
Schiedsrichter: Dietz (Berlin) – Tore: 1:0 Müller (20.), 1:1 Labes (45.), 1:2 Kruse (55.), 1:3 Labes (62.), 1:4 Labes (69.) – Zuschauer: 60.