War das nun ein Bewerbungsschreiben? Kai Witt zögerte einen Moment, ehe der Torhüter des TSV Barsinghausen antwortete: „Ja. Aber eigentlich müssten beide Mannschaften direkt eingeladen werden.“ Das Jentzsch-Hallenmasters des 1. FC Sarstedt hatte mit dem Landesligisten gerade einen würdigen Sieger gefunden, aber auch eine überaus kuriose Geschichte geschrieben, wie sie wohl nur der Fußball schreiben kann…
Geld, Pokal und Punkte für den TSV
Und die geht so: Beide Finalisten, und eben die meinte Witt, hatten sich am Vorabend überhaupt erst noch ihr Startrecht für das Qualifikationsturnier vom SPORTBUZZER Masters 2020 präsentiert von TOTO – der Fußballwette von LOTTO Niedersachsen mit Gold-Label erarbeiten müssen. Sie taten dies in souveräner Manier und schlugen tags drauf den teils deutlich höherklassigen anderen zehn Teams ein Schnippchen. Die „Barsinghäuser Jungs“ sicherten sich schließlich durch ein verdientes 3:2 gegen den SV RW Ahrbergen die 600 Euro Siegprämie, den neuen Sarstedter Wanderpokal und satte 22 Punkte auf dem Weg zu Hannovers großem Budenzauber am 18. Januar in der Swiss-Life-Hall.
In der Quali waren sich die beiden Finalisten noch aus dem Weg gegangen. Der in der Halle mittlerweile schon traditionell starke TSV gewann alle seine vier Partien, in der anderen Gruppe holte Ahrbergen, souveräner Tabellenführer der Kreisliga Hildesheim, zehn von möglichen zwölf Zählern. So verdienten sich die beiden Mannschaften die freien Startplätze beim Hauptturnier. Überragend schon hier: Levi Sklarek, der bis Sommer noch für Sarstedt aufgelaufen ist, und nun acht und damit die Hälfte aller Treffer der Ahrberger erzielte. Nach dem zweiten Turniertag wurde er zu Recht als bester Spieler geehrt.
Qualifikation zum SPORTBUZZER Masters 2020 präsentiert von TOTO - der Fußballwette von LOTTO Niedersachsen: Bilder vom Jentzsch-Hallenmasters des 1. FC Sarstedt
Während die U19 der Gastgeber chancenlos war und punktlos mit 3:20 Toren abschloss, konnte sich die Zweitvertretung der Gastgeber über zwei Siege freuen – und darüber, dass Mounir Omeirat Treffer Nummer 100 von insgesamt 101 in der Qualifikation erzielte. Mutmaßlich war es der späten Stunde geschuldet, dass der Hallensprecher zunächst versehentlich Türk Gücüs Baris Goel diese Ehre hatte zukommen lassen…
Robert Just hat schlichtweg keine Zeit
Doch zurück zum Masters und zum Finale mit den beiden Qualifikanten: Lange tasteten diese sich ab, erst unmittelbar vor der Pause (Spielzeit im Finale 2x8, sonst 1x14 Minuten) fiel ein Treffer – aber was für einer! Florian Nolte spielte einen letzten langen Ball auf Robert Just, der ungefähr in Uwe-Seeler-Manier mit der Seite seines Hauptes Ahrbergens Keeper Tion Manthey überwand. „Und das als Kopfballungeheuer“, scherzte Just, übrigens Torschützenkönig des Turniers mit sechs Buden, nach der Siegerehrung. Und ganz ernsthaft: „Ich hatte schlichtweg keine Zeit mehr, den Ball unter Kontrolle zu bringen.“
Kurz nach dem Seitenwechsel legte Luca Triebsch das 2:0 nach, der Drops schien gelutscht. Doch Sklarek verkürzte wuchtig in den Winkel. Generell spielten die Deisterstädter das Spiel gegen den Außenseiter zwar relativ abgezockt herunter, allerdings war auch nach dem 3:1 durch Nolte noch keine Ruhe im Karton, denn abermals brachte Sklarek die ganz in schwarz spielenden Rot-Weißen heran. Und die letzten 24 Sekunden agierten diese nach einer Zwei-Minuten-Strafe für Refaat Hasso auch noch in Überzahl. Allerdings ohne Erfolg.



Den dritten Platz sicherten sich durch ein 4:3 im Neunmeterschießen gegen den SV Bavenstedt überraschend die nicht eben als Hallenmacht bekannten Gastgeber, was den Abend für deren Vorsitzenden noch abrundete: „Wir hatten eine volle Halle mit über 600 Leuten, schon um 18.15 Uhr einen Einlassstopp – und sportlich haben wir es auch endlich mal weit gebracht“, freute sich Viktor Rosenfeld.
Hochgehandelte Teams bleiben auf der Strecke
Ganz im Gegensatz zu den großen Namen, lässt sich anfügen: Die drei Teams der am stärksten eingeschätzten Gruppe A konnten spätestens nach dem Viertelfinale allesamt die Heimreise antreten. Dabei war es im Auftaktspiel zwischen dem TSV Havelse und dem 1. FC Germania Egestorf/Langreder ohne Abtastphase direkt in die Vollen gegangen. Der sehr jung aufgestellte Regionalligist aus Garbsen führte dank Leon Damer und Robin Benecke mit 2:0, die kaum älteren Egestorfer schlugen durch Jonas Lübke und Tigrinho zurück – und verpassten gar noch die komplette Wende, als Lorenzo Paldino per Neunmeter an Alexander Dlugajczyk scheiterte.
Das machte der Oberligist und Titelverteidger kurz darauf besser, als er den Koldinger SV trotz zweimaligen Rückstands mit 3:2 bezwang. Der wiederum setzte sich gegen Havelse mit 1:0 durch, weil Javier Francisco Pulido León die Überzahl nutzte, die Damer den Koldingern unnötigerweise beschert hatte. Es war allerdings ein teuer erkaufter Einzug ins Viertelfinale für die Gelb-Blauen, schied doch ihr Spielertrainer Michael Jarzombek nach einer unglücklichen Aktion an der Bande mit gebrochener linker Hand aus.
13 Qualifikationsturniere gibt es beim SPORTBUZZER Masters 2020 präsentiert von TOTO - der Fußballwette von LOTTO Niedersachsen - das sind die Ergebnisse
Während die Koldinger im Viertelfinale vom TSV Barsinghausen um den überragenden Witt, der später absolut verdient als bester Torhüter des Turniers ausgezeichnet wurde, mit 5:1 geradezu abgeschossen wurden, war die Germania gegen Bavenstedt eigentlich auf Kurs, ehe aus einem 3:2 noch ein 3:5 wurde. „Wir hatten hier genug Chancen für zwei Turniersiege, haben insgesamt aber nicht gut gespielt und nicht gut verteidigt“, resümierte Egestorfs Trainer Paul Nieber.
Jannik Buß schießt Harsum ab
Der Underdog aus Ahrbergen schoss im dritten Viertelfinale den SC Harsum mit 5:0 ab – überragender Mann auf dem Parkett in diesen 14 Minuten war Jannik Buß, der vier der fünf Treffer seines Teas beisteuerte. Das Ticket für die Runde der letzten Acht hatte sich der Kreisligist nach einem 0:2 gegen die Gastgeber übrigens durch ein 4:2 gegen den HSC Hannover gesichert. Freilich nicht gegen die angekündigte Regionalligavertretung, sondern gegen eine Mischung aus U23 und U19.
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Im Vorfeld war die Kommunikation zwischen Veranstalter und dem HSC, gelinde gesagt, suboptimal verlaufen. „Wir hatten intern früh festgelegt, dass wir in diesem Winter keine Halle spielen“, sagte Teammanager Martin Mader. „Im vergangenen Jahr haben wir das Team das in Eigenregie machen lassen, das hat nicht gut funktioniert.“
Mix des HSC verkauft sich gut
Die Sarstedter rechneten dennoch fest mit der Ersten, zeigten sich hinterher aber verständnisvoll. „Und uns war auch klar, dass wir wenigstens teilnehmen müssen“, betonte Mader. Die gemischte Truppe ließ sich nicht abschießen, verkaufte sich laut Trainer Kai Glombik sogar unter Wert. Es habe ein wenig der Mut gefehlt.
Ein echter Hingucker war das rassige Sarstedter Derby im letzten Viertelfinale, als der 1. FC die TuSpo Schliekum mit 3:2 bezwang. Schliekum führte durch Ibrahim Houban zweimal, Mustafa Sasmaz per Neunmeter und Daniel Bothe glichen jeweils aus, ehe Sasmaz erneut vom Punkt den Siegtreffer erzielte.
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In Erinnerung wird jedoch bleiben, dass Aaron Ludewig das Kunststück fertigbrachte, den Ball bei einem Befreiungsschlag auf die Trennwand zu befördern, wo er in luftiger Höhe liegen blieb. Das neue Spielgerät entpuppte sich schnell als zu lasch aufgepumpt, Ersatz ward weniger schnell gefunden, weshalb die Akteure reihum probierten, den Ball von der Trennwand zu schießen oder werfen. Im fünften Versuch gelang dies Sarstedts Torhüter Jan Arendt, „die Aktion des Tages“, wie Rosenfeld mit einem Hauch von Ironie anmerkte.
Nein, die sollte schließlich noch im großen Finale der Qualifikanten durch Just folgen, nachdem dessen TSV im Halbfinale den 1. FC Sarstedt locker mit 5:0 abgefertigt und Ahrbergen sich gegen Bavenstedt mit 4:3 nach Neunmeterschießen behauptet hatte...
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