16. Juli 2021 / 17:42 Uhr

Bericht: Saudi-Arabien will Italien für gemeinsame WM-Bewerbung 2030 gewinnen

Bericht: Saudi-Arabien will Italien für gemeinsame WM-Bewerbung 2030 gewinnen

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Kooperation? Saudi-Arabien und Italien könnten bei einer WM-Austragung gemeinsame Sache machen.
Kooperation? Saudi-Arabien und Italien könnten bei einer WM-Austragung gemeinsame Sache machen. © IMAGO/Agencia EFE/ZUMA Wire/ULMER Pressebildagentur
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Die WM 2030 könnte sowohl in Saudi-Arabien als auch in Italien stattfinden. Das soll laut "The Athletic" der Plan des saudischen Fußballverbandes sein, der das Land des Europameisters für eine gemeinsame Bewerbung gewinnen will.

Eröffnungsspiel in Rom, zweites Spiel in Riad? Wie das Online-Portal The Athletic berichtet, prüft das Königreich Saudi-Arabien eine Ausrichtung der Weltmeisterschaft in neun Jahren – gemeinsam mit Europameister Italien. Obwohl über 5.000 Kilometer zwischen den beiden Hauptstädten liegen, wolle man die WM 2030 demnach mit zwei Gastgebern ausrichten - ein ungewöhnlicher Plan.

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Das Konzept soll von der US-amerikanischen Beratungsagentur Boston Consulting Group entworfen sein. Diese berät den Wüstenstaat dem Bericht zufolge bei einer geplanten Bewerbung für die WM 2030. Neben einer Kandidatur gemeinsam mit Marokko und Ägypten soll der arabische Staat vor allem eine Ausrichtung mit einem europäischen Staat prüfen, da dort Infrastruktur und wirtschaftliche Voraussetzungen eher gegeben wären. Italiens Verbandspräsident Gabriele Gravina hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass das Land des amtierenden Europameisters eine Bewerbung für die EM 2028 und die WM 2030 prüfen werde.

Gemeinsame WM-Ausrichtungen dürften in Zukunft zum Regelfall werden

Waren gemeinsame Austragungen mehrerer Länder in der Vergangenheit noch eher selten, könnten sie künftig regelmäßiger werden: Ab der WM 2026 nehmen an dem Turnier 48 statt bisher 32 Mannschaften statt. Das Turnier in fünf Jahren findet daher bereits als gemeinsame Veranstaltung von Kanada, Mexiko und den Vereinigten Staaten statt. Für die WM-Ausgabe 2030 haben sich bisher Portugal und Spanien gemeinsam beworben, genauso Rumänien, Griechenland, Serbien und Bulgarien sowie Uruguay, Paraguay, Argentinien und Chile. Auch Großbritannien und Irland denken über eine gemeinsame Ausrichtung nach.

Fraglich ist allerdings, ob der italienische Verband nicht zuletzt wegen der Menschenrechtslage in Saudi-Arabien überhaupt offen für eine gemeinsame Bewerbung wäre. Das Königreich wird immer wieder für die autoritäre Regierung und die Unterdrückung von Menschenrechten kritisiert, zuletzt etwa im Rahmen der staatlich angeordneten Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi. Eine Übernahme des Premier-League-Klubs Newcastle United durch ein Konsortium, das durch einen saudischen Staatsfonds gestützt wurde, scheiterte im letzten Jahr auch am öffentlichen Druck.

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