Ermittler in Argentinien haben den Leibarzt der verstorbenen Fußballlegende Diego Maradona, Leopoldo Luque, nach Medienberichten formell der fahrlässigen Tötung beschuldigt. Dessen Praxis in der Hauptstadt Buenos Aires und das Wohnhaus in einem Vorort wurden am Sonntagmorgen (Ortszeit) durchsucht. Argentinische Medien hatten dies zunächst übereinstimmend unter Berufung auf Quellen in der Justiz berichtet.
Es werde untersucht, ob es bei der Behandlung von Maradona in dessen Haus in einer bewachten Wohngegend nördlich von Buenos Aires in den letzten zwei Wochen seines Lebens Unregelmäßigkeiten gegeben habe. Dort hatte sich der Weltmeister von 1986 erholen sollen, nachdem der Neurochirurg Luque und andere Ärzte ihn an einem Blutgerinnsel im Gehirn operiert hatten.



Die Untersuchungen bestätigte Luque am Sonntag gegenüber Journalisten und erklärte: "Ich bin stolz auf alles, was ich für Diego gemacht habe." Maradona sei für ihn wie ein Vater gewesen. Luque erklärte außerdem, er kooperiere mit der Staatsanwaltschaft. Bei den Durchsuchungen bei Luque wurden Unterlagen zum Verstorbenen und elektronische Geräte beschlagnahmt.
Der Tod der argentinischen Fußballlegende hatte weltweit für bestürzung gesorgt. In Europas Stadien wurde dem einstigen Weltklasse-Spieler mit Gedenkminuten und Trauerflor gedacht, etwa in der Bundesliga. In der italienischen Serie A wurden sogar die Spiele in Anlehnung an seine frühere Rückennummer in der 10. Minute unterbrochen. Auch Superstar und Landsmann Lionel Messi gedachte Maradona, jubelte in dessem Trikot nach seinem Treffer zum 4:0 gegen Osasuna am sechsten Spieltag in La Liga.