25. Oktober 2019 / 15:48 Uhr

Schiedsrichter-Streik: Berliner Fußball-Verband sagt alle Spiele vom Wochenende ab

Schiedsrichter-Streik: Berliner Fußball-Verband sagt alle Spiele vom Wochenende ab

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Weil die Schiedsrichter streiken, hat Berlins Fußballchef Bernd Schultz (kl. Foto) alle Partien im Berliner Fußballverband abgesagt.
Weil die Schiedsrichter streiken, hat Berlins Fußballchef Bernd Schultz (kl. Foto) alle Partien im Berliner Fußballverband abgesagt. © imago images/dpa
Anzeige

Der Fußball-Verband der Hauptstadt hat auf den angekündigten Streik der Schiedsrichter reagiert und alle Spiele vom Wochenende abgesagt.

Dieser Artikel ist Teil der Amateurfußball-Initiative #GABFAF. Weitere Informationen dazu auf gabfaf.de.

Am Freitag wurde es turbulent in Berlin. Erst verkündete der Schiedsrichterausschuss am Vormittag einen Schiedsrichterstreik am Wochenende und setzte so ein Zeichen gegen die Gewaltzunahme auf den Fußballplätzen. Am Nachmittag ruderte dann das Präsidium des Landesverbandes zurück und sagte alle Spiele am Wochenende ab.

Anzeige

Berliner Fußball-Verband kritisiert Schiedsrichter für "eigenmächtiges Handeln"

"Das Präsidium hat formal und mehrheitlich die Entscheidung des Berliner Schiedsrichterausschusses nach § 23 Ziffer 7 der Satzung aufgehoben. Die überwiegende Mehrheit im Präsidium sah sich dennoch dazu veranlasst, aus organisatorischen Gründen alle Spiele für das Wochenende 25.-27. Oktober 2019 abzusagen", schrieb der Berliner Fußball-Verband auf Facebook.

Mehr zu #GABFAF

Der Verband kritisierte mit deutlichen Worten die Schiedsrichter. "Durch das eigenmächtige Handeln des Schiedsrichterausschusses sind bereits Spekulationen, Informationen und Absprachen innerhalb der Vereine erfolgt, die nur schwer zu korrigieren sind", hieß es. "Daher hält es das Präsidium für geboten, ein mögliches Chaos zu vermeiden und aus organisatorischen Gründen alle Spiele abzusagen."

Berlins Fußballchef Schultz appelliert an Verantwortungsbewusstsein der Schiedsrichter

Bernd Schultz, Präsident des BFV, äußerte sich wie folgt: "Ein Ausstand von Schiedsrichtern kann immer nur die letzte Konsequenz sein. Aus meiner Sicht sind noch nicht alle Möglichkeiten der Präventionsarbeit und die enge Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedsvereinen ausgeschöpft worden. Daher appelliere ich an alle Verantwortlichen im Berliner Schiedsrichterbereich, den gesamten Spielbetrieb des BFV im Blick zu haben und sich der Verantwortung bewusst zu sein."

Anzeige

Der Schiedsrichter-Beirat hatte am Donnerstagabend den Streik beschlossen. „Bereits jetzt nach wenigen Spieltagen haben wir 109 Vorfälle von Gewalt und Diskriminierung auf den Berliner Plätzen zu verzeichnen“, zitierte der BFV den Schiedsrichterausschuss.

Demnach richtete sich die Gewalt 53 Mal konkret gegen die Schiedsrichter. „Das sind alarmierende Zahlen, hier ist Handlungsbedarf gefordert und ein deutliches Stopp-Zeichen zu setzen.“ In jüngster Vergangenheit zog der Berlin-Ligist Al Dersimspor negative Schlagzeilen auf sich.