Ein scherzhafter gemeinter Tweet mit Folgen: Der Portugiese Bernardo Silva von Manchester City ist vom englischen Verband für ein Spiel in der Premier League gesperrt und zu einer Strafe in Höhe von 50.000 Pfund (etwa 58.000 Euro) verdonnert worden. Der Grund für die Sperre: die FA wirft dem Mittelfeldspieler von ManCity-Coach Pep Guardiola bei dem Tweet Rassismus vor.



Was war passiert? Ende September hatte Silva ein Bild getwittert, das seinen Mitspieler Benjamin Mendy neben dem Foto der Werbefigur eines spanischen Süßigkeiten-Herstellers zeigt. Dazu schrieb der 25-Jährige: "Guess who?" (zu deutsch: "Ratet, wer das ist?"). Der scherzhaft gemeinte Tweet, dem zwei lachende Smileys beigefügt waren, hatte bei Verteidiger Mendy für Belustigung gesorgt. Doch der Vergleich des schwarzen Fußballprofis neben dem ebenfalls schwarzen Maskottchen rief den englischen Verband auf den Plan.
FA bezeichnet Silva-Tweet als "schweren Verstoß"
Die FA bezeichnet den Tweet von Silva als "schweren Verstoß" gegen die Verhaltensregeln des Verbands. Dabei sei es irrelevant, dass der Empfänger Mendy das scherzhafte gemeinte Bild durchaus selbst lustig fand.
Im Netz musste Silva ebenfalls zahlreiche Kritik einstecken. Aus diesem Grund hatte der portugiesische Nationalspieler von Man City den Tweet kurz nach der Veröffentlichung auch entfernt und stattdessen gepostet: "Man kann heutzutage nicht mal mehr Witze mit Freunden machen. Ihr schon wieder...".
Englischer Fußball mit Rassismus-Skandal konfrontiert
Der englische Fußball ist in jüngerer Vergangenheit mit einem Rassismus-Skandal konfrontiert worden. Beim Spiel der Nationalmannschaft in Bulgarien vor rund einem Monat waren Englands schwarze Spieler Tyrone Mings, Raheem Sterling und Marcus Rashford von bulgarischen Fans rassistisch beleidigt worden. Anhänger der Gastgeber zeigten in Sofia außerdem den Hitlergruß. Das Spiel musste mehrfach unterbrochen werden.
Infolge der Vorfälle wurden in Bulgarien sechs Fans festgenommen. Außerdem traten Nationaltrainer Krassimir Balakov und Fußballverbandspräsident Borisslaw Michailow zurück.
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