Die BG Göttingen hat das Testspiel gegen die Unibaskets Paderborn mit 104:69 gewonnen. Allerdings müssen sich die Veilchen einen neuen Point Guard suchen: Der US-Amerikaner Christian Vital hatte am Wochenende um Vertragsauflösung gebeten. „Er hatte Schwierigkeiten, sich zu akklimatisieren und Heimweh“, sagt BG-Pressesprecherin Birte Meyenberg. Ein Ersatz soll auf jeden Fall kommen.
Gegen den Zweitligisten aus Paderborn zeigten die Veilchen von Anfang an das, was im Test gegen Braunschweig noch gefehlt hatte: Geschwindigkeit im Angriff. Und sie zeigten, worauf sich die Fans freuen können: spektakuläre Dunkings. Tai Odiase und Aubrey Dawkins hämmerten den Ball im ersten Viertel gleich mehrfach von oben durch die Reuse. Spielmacher Jorge Gutierrez führte sich mit einem Assist auf Mathis Mönninghoff, der acht Punkte am Stück erzielte, gut ein. Einziger Maluspunkt nach zehn Minuten waren trotz der 25:10-Führung gegen den überforderten ProA-Ligisten bereits acht Turnover auf Seiten der BG.
Im zweiten Abschnitt bauten die Veilchen die Führung weiter aus, die Fehlerquote blieb aber weiterhin hoch. Das nutzten die Gäste aus – sie witterten wieder Morgenluft. Ein Dunk von Dawkins rüttelte die BG aber wach. Da Paderborn nun in der Verteidigung beherzter zupackte, mussten sich die Göttinger ihre Punkte hart erkämpfen. Positiv: Die Veilchen griffen beim Offensivrebound gut zu, sodass zur Halbzeit weiterhin 15 Punkte Vorsprung standen (55:40). Topscorer zu diesem Zeitpunkt: Mathis Mönninghoff mit 13 Zählern bei fast perfekter Wurfausbeute – er setzte lediglich einen Freiwurf an den Ring.
Dunk-Show von Tai Odiase
Dann zeigte Tai Odiase, warum er das Zeug hat, zum Publikumsliebling zu werden. Der Amerikaner schloss erst artistisch mit dem Rücken zum Korb ab, bevor er einen Ball mit einer solchen Vehemenz blockte, dass die Korbanlage wackelte. Mit einer konsequenten Rotation in der Defense ließen die Veilchen bei Paderborn zudem keinen Spielfluss aufkommen. So ließ die BG vier Minuten lang keine Baskets-Punkte zu, scorte selbst aber fleißig weiter. Besonders Aubrey Dawkins traf aus allen Lagen: Per Dreier, Dunk und Korbleger. Vor dem letzten Viertel hatte Göttingen den Vorsprung mehr als verdoppelt (89:54).
Im Schlussviertel glänzte erneut Odiase, indem er seine 2,06 Meter Körperlänge einsetzte, um Bälle von der Ringkante zu pflücken oder Rebounds zu ergattern. Dementsprechend war es ihm auch vorbehalten, die 100 Punkte vollzumachen – natürlich per Dunking. Mit 26 Punkten, vier Blocks und zehn Rebounds war er der effektivste Akteur auf dem Parkett. Satte 16 Abpraller sicherte sich Ronald Jackson Jr. Die BG gewann am Ende völlig ungefährdet mit 104:69 – und Trainer Moors einige neue Erkenntnisse.



Der Klassenunterschied sei deutlich geworden, sein Team habe gegen Paderborn so hoch gewinnen müssen, sagt er. Von Ron Jackson müsse offensiv mehr kommen, meint Moors. „Das weiß er aber auch.“ Und Jorge Gutierrez müsse die Mannschaft trotz neun Assists besser führen, „ich erwarte mehr von ihm“, sagte Moors. Für sein erstes Spiel sei das „okay gewesen“. Und: Nach dem Abgang von Christian Vital „kann jeder sehen, dass wir einen weitern Point Guard brauchen“, betonte der Headcoach. Allerdings gebe es keinen Grund zur Eile.
BG-Punkte: Weidemann (7), Nelson (17), Gutierrez (6), Onwuegbuzie (0), Vargas (4), Odiase (26), Mönninghoff (15), Jackson (7/ 16 Rebounds), Dawkins (17), Turudic (5)
Von Tobias Christ
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