26. April 2022 / 12:39 Uhr

Böhlener Penzkofer-Team setzt auf Motorsport "Made in Germany"

Böhlener Penzkofer-Team setzt auf Motorsport "Made in Germany"

Redaktion Sportbuzzer
RedaktionsNetzwerk Deutschland
Ist zufrieden mit dem ersten Test: David Datzer, Neuzugang beim Penz13-Team.
Ist zufrieden mit dem ersten Test: David Datzer, Neuzugang beim Penz13-Team. © Stefan Kühn
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Sie sind wieder da: Der Böhlener Rennstall verpflichtet mit David Datzer erstmals ein Talent aus Deutschland. Mit dem Team-Test in Kroatien über die Osterfeiertage ist dieser sehr zufrieden.

Böhlen. Erstmals setzt Rico Penzkofer aus Böhlen bei seiner Fahrerwahl in diesem Jahr mit dem Bayern David Datzer auf ein deutsches Talent. Zwei Jahre lang war es pandemiebedingt eher ruhig um die Penz13-Truppe. Nun sind sie jedoch wieder da und wollen, mit verändertem Fahreraufgebot und einem neuen Hauptsponsor aus Zeitz, als „SYNTAINICS Racing by Penz13“ voll durchstarten.

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Nicht vom Glück verfolgt

Über die Osterfeiertage fand der erste und auch letzte große Test des Teams gemeinsam in der kroatischen Hafenstadt Rijeka statt, bevor die Saison der Internationalen Road Racing Championship in Hengelo startet. „Der erste Test mit dem Penz13-Team verlief für mich sehr positiv und entspannt, ich hatte einen guten Vergleich zwischen dem IRRC-Bike und dem gebauten TT-Bike. Mit 1:28:5 in zehn Runden konnte ich mit dem TT-Bike trotz der windigen Bedingungen fast so schnell fahren wie mit meinem gewohnten Motorrad“, berichtete der neue Teamzuwachs David Datzer anschließend. Der Familienvater stieg im vergangenen Jahr permanent in die IRRC ein und avancierte schnell zu einem starken Gegner für den mehrfachen Gesamtsieger Didier Grams.

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In Horice holte sich Datzer seinen ersten Sieg in der IRRC, gefolgt von einem zweiten Platz und weiteren Sieg in Hengelo, nach einem spannenden Schlagabtausch mit Konkurrent Didier Grams. Beim Saisonabschluss in Frohburg wurde Datzer dann jedoch nicht gerade vom Glück verfolgt und kam im zweiten Rennen nur auf Platz 5, dennoch fiel der junge Vollblutracer so dem Team Penz13 ins Auge. Seit Rico Penzkofer war das in Böhlen ansässige Team im Road Racing-Bereich mit keinem deutschen Fahrer mehr am Start, mit David Datzer an Board soll sich dies nun jedoch ändern. „Wir wollten schon immer gern einen jungen Deutschen im Team haben und haben David über die Jahre hinweg beobachtet und den Kontakt zu ihm gehalten. Als er sich schließlich so extrem verbessert hat, war für uns schnell klar, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um ihn zu uns ins Team zu holen und ihn mit unseren Mitteln zu unterstützen“, erklärt Team Principal Rico Penzkofer.

„David möchte Road Racing fahren und nebenbei auch die TT bestreiten und soll sich bei all der Organisation, die große Veranstaltungen wie, die Tourist Trophy mit sich bringen, auch noch aufs Rennen fahren konzentrieren können. Zudem ist es auch schwierig für einen deutschen Fahrer, auf dem deutschen Markt Unterstützer zu finden für den Rennsport. Selbst ein Titel ist heutzutage keine Garantie mehr dafür, Sponsoren zu finden.“ Der in Macau lebende Stefan Kühn weiß dabei genau, wovon er spricht und warum Sponsoren wie das deutsch-amerikanische Unternehmen Puraglobe aus Zeitz und die Bewerbung deren Marke SYNTAINICS in dieser Zeit wichtig für den Fortbestand im Rennsport sind, denn Kühn unterstützt seit Jahren den legendären Macau Grand Prix als Berater für Teams und Fahrer.

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Hochgesteckte Ziele

Der gebürtige Deutsche ist in der Rennsportszene sehr gut vernetzt und begleitet das Team um Rico Penzkofer seit 2008. Seitdem ist das Penz13-Team sehr erfolgreich, jedoch überwiegend mit britischen Fahrern angetreten, die Podiumsplätze beim Macau Grand Prix, der Isle of Man TT, North West 200 und dem Ulster GP erreichten. Nachdem das Team die IRRC zweimal in Folge gewinnen konnte, konzentrierten sie sich in den vergangenen beiden Jahren pandemiebedingt eher auf internationale Rennen. Dies gab Rico Penzkofer die Möglichkeit, die Entwicklung der Fahrer genau zu beobachten und ihre Auswahl zu treffen.

Die Ziele für dieses Jahr sind hochgesteckt. „Nach den Leistungen von David im vergangenen Jahr erwarten wir schon von David, dass er daran anknüpfen kann und auch um den Titel in der IRRC mitkämpfen kann. Aber auch von seinem Teamkollegen Erno Kostamo wollen wir gute Leistungen sehen, da dieser schon 2018/2019 zeigen konnte, was er drauf hat. Auch wenn Erno im Moment nicht so viele Fahrkilometer auf der Uhr hat wie David und er nach seinem schweren Unfall 2019 in Macau verletzungsbedingt lange ausfiel und somit erst einmal wieder sich einfinden muss, denken wir, dass sich im Laufe der Saison beide fahrerisch auf dem gleichen Level bewegen können, wobei David um den Titel kämpfen und Erno in den Top 3 landen sollte.

Interessant wird auch sein, wie schnell sich der dritte Fahrer Luca Gottardi aus Italien sein Superbike gewöhnen kann. Für ihn gilt es, sich in den Top 10 zu etablieren. Insgesamt betrachtet gilt das Jahr 2022 in der IRRC als Vorbereitung für die Rückkehr ins International Road Racing. Erno und Luca sollen 2023 den gleichen Weg wie David auf die Isle of Man finden und wir hoffen immer noch, dass wir auch schnell wieder in Macau fahren dürfen.“

Doreen Müller-Uhlig