Bei der WM in Katar kam US-Nationalspieler Giovanni Reyna insgesamt nur 52 Minuten zum Einsatz, blieb in den Gruppenspielen gegen Wales (1:1) und den Iran (1:0) sogar komplett außen vor. Nur gegen England (0:0) und beim Achtelfinal-Aus gegen die Niederlande (1:3) kam er zum Einsatz. Viele Beobachter waren verwundert, dass der talentierte Youngster von Borussia Dortmund kaum eine Rolle im Team von Trainer Gregg Berhalter spielte. Nun sickerte eine mögliche Erklärung durch, die Reyna nicht unbedingt in einem guten Licht erscheinen lässt.
Wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichteten, unter anderem ESPN und The Athletic, habe der 20 Jahre alte Offensivspieler kurz vor dem Rauswurf aus dem WM-Team der USA gestanden. Auch Berhalter erklärte in einer Rede, die er in der vergangenen Woche in New York hielt und die eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war, dass ein Kadermitglied beinahe vorzeitig nach Hause geschickt worden wäre – einen Namen nannte er dabei aber nicht. Den Berichten zufolge sei es aber klar, dass es sich dabei um Reyna handele.
Berhalter berichtet von Gespräch mit Rauswurf-Kandidat
"Wir hatten einen Spieler, der die Erwartungen auf und neben dem Spielfeld eindeutig nicht erfüllt hat", sagte der US-Coach und fügte an: "Er war einer von 26 Spielern, also fiel er auf. Wir saßen stundenlang zusammen und überlegten, was wir mit diesem Spieler machen sollten. Wir waren bereit, für ihn ein Flugticket nach Hause zu buchen, so extrem war es."
Ein weiteres Gespräch habe den Rauswurf aber verhindert, erklärte Berhalter weiter: "Wir haben ihm gesagt, dass du dich bei der Gruppe entschuldigen musst, aber du musst auch sagen, warum du dich entschuldigst. Es muss tiefer gehen als nur 'Leute, es tut mir leid'." Der Spieler sei der Aufforderung schließlich nachgekommen und ab diesem Zeitpunkt habe es "keine Probleme mehr" gegeben, so der 49-Jährige.
Auf die Gründe für den Fast-Rauswurf geht Berhalter indes nicht ein. Laut The Athletic, die sich auf eine anonyme Quelle beziehen, habe sich Reyna kurz vor dem WM-Start gegen Wales hängen lassen und zu wenig Engagement gezeigt. Durch dieses Verhalten habe er sich auch den Unmut seiner Teamkollegen zugezogen.