Marco Rose stand enttäuscht in der Gladbacher Coaching-Zone, seine zukünftigen BVB-Spieler sanken dagegen jubelnd zu Boden. Borussia Dortmund hat mit dem 15. Einzug in ein Pokal-Halbfinale seinem künftigen Trainer Marco Rose die Saison mit Borussia Mönchengladbach fast schon komplett verdorben. Am Dienstagabend gewann der BVB das brisante Viertelfinal-Duell der beiden Westrivalen mit 1:0 (0:0) und schaffte damit im dritten Anlauf erstmals einen Pokal-Erfolg in Gladbach – und brachte Rose ins Grübeln.
"Man kann mir glauben, dass die Situation mich fordert. Das geht auch an mir nicht spurlos vorbei", sagte der Gladbacher Trainer nach der Partie bei Sky. "Sechs Spiele ohne Sieg, das sind wir so nicht gewohnt. Wir sind in einer schwierigen Phase." Dabei haderte Rose am Dienstag mit der Art und Weise, wie der neuerliche Rückschlag zustande kam: "Ich glaube, heute haben wir schon sehr sehr viel auf den Platz gebracht, um auch erfolgreicher sein zu können", fand der 44-Jährige.



In der Tat spielten die Gladbacher die längste Zeit auf Augenhöhe mit dem BVB. Rose sah seine Schützlinge im Pech: "Ich habe meine Mannschaft mit sehr viel Überzeugung gesehen. Es hat die glücklichere Mannschaft gewonnen", befand er. Und tatsächlich: Auch die Gastgeber hatten ihre Chancen. Kurz vor Ende der ersten Hälfte zappelte der Ball sogar im BVB-Tor. Allerdings hatte Thuram vor seinem Versuch im Abseits gestanden.
So wurde die Partie letztlich durch einen Konter entschieden: Nach einem Fehlpass vom normalerweise so sicheren Florian Neuhaus schalteten die Dortmunder blitzschnell und ließen der Fohlen-Abwehr um Pokal-Torhüter Tobias Sippel kaum eine Chance (66.). Vorwürfe für den verantwortlichen Neuhaus gab es aber nicht: "Fehler passieren. Das war der eine Fehler, der heute zur Niederlage geführt hat", haderte Rose.
Job-Garantie vor dem Spiel: Eberl will mit Rose weitermachen
Und während der Druck auf Rose nach der nächsten Pleite – zumal gegen den künftigen Arbeitgeber – sicher nicht geringer wird, betonte er doch, dass er mit dem Kopf voll bei seinem jetzigen Team ist: "Das bedeutet einfach, dass ich vorangehen muss. Und dass ich morgen früh wieder da stehen muss, die Jungs für das nächste Spiel ausrichten möchte", erklärte er. "Das kostet so viel Energie und Kraft. Aber die Jungs geben mir auch Kraft, wenn ich sehe, wie sie heute aufgetreten sind." Sorgen um ein vorzeitiges Ende in Gladbach muss sich Rose übrigens vorerst nicht machen. Auf die Frage, ob der Trainer auch bei Niederlagen gegen den BVB und Bayer Leverkusen am Samstag im Amt bleibe, stellte Sportdirektor Max Eberl vor dem Spiel klar: "Ich sehe den Grund nicht, warum es nicht funktionieren soll."