Aue. Mit 19 Punkten ein Platz im gesicherten Tabellenmittelfeld und dazu ein komfortabler Abstand zur Abstiegszone: Die Zwischenbilanz von Fußball-Zweitligist FC Erzgebirge Aue sorgt kurz vor dem Jahreswechsel auch beim sonst kritischen Chef für positive Töne. „Ohne zu selbstzufrieden zu sein, lässt sich sagen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir können mit einem guten Gefühl in die Weihnachtspause gehen“, sagt Vereinspräsident Helge Leonhardt.
Der einzige ostdeutsche Vertreter in der 2. Liga hat in den ersten 13 Saisonspielen erneut den Beweis angetreten, auch an einem wirtschaftlich schwächeren Standort konkurrenzfähig zu sein. Während Leonhardt und Geschäftsführer Michael Voigt den Verein relativ unaufgeregt durch die Corona-Pandemie führen, haben Trainer Dirk Schuster und die Mannschaft mit ihrer Arbeit auf dem Platz bislang ebenfalls überzeugt.



Fünf Siegen und vier Unentschieden stehen vier Niederlagen gegenüber. Die Bilanz hätte sogar noch besser ausfallen können. So wie im letzten Spiel am Sonntag in Nürnberg ließen die „Veilchen“ auch in einigen anderen Partien Punkte liegen. „Ich bin sehr enttäuscht, wir hätten einen Sieg verdient gehabt. Manchmal ist es besser, schlecht zu spielen und zu gewinnen als andersherum“, meinte Pascal Testroet nach dem 0:1 bei den Franken.
Der 30-Jährige gehört mit bislang acht erzielten Toren zu den auffälligsten Auern. An Testroets Seite bestätigte auch Florian Krüger seine starke Form aus der vergangenen Saison. Der U21-Nationalspieler schoss fünf Tore und bereitete genauso viele Treffer vor. Dass es dem FC Erzgebirge gelungen ist, den Vertrag mit Krüger im November bis 2023 zu verlängern, gehört für Präsident Leonhardt ebenfalls zu den „großen Erfolgen der vergangenen Monate“.
Teamchemie stimmt beim FCE
Während Testroet und Krüger eines der torgefährlichsten Sturmduos der Liga bilden, haben die Auer in Martin Männel zudem einen der besten Torhüter im deutschen Fußball-Unterhaus in ihren Reihen. Der Kapitän, der nur 15 Gegentore kassierte, entschärfte viele gegnerische Chancen, darunter auch zwei Elfmeter. Das Comeback von Abwehrspieler Steve Breitkreuz nach langer Verletzungspause gehörte ebenfalls zu den Auer Erfolgsgeschichten der ersten Saisonhälfte.
Weil dazu auch die Teamchemie beim FC Erzgebirge stimmt und der kleine Kader auf allen Positionen ausgeglichen besetzt ist, besteht für Verstärkungen in der Wintertransfer-Periode „keine Notwendigkeit“, erklärte Leonhardt: „Die Mannschaft hat nachgewiesen, dass sie wettbewerbsfähig ist und genießt unser vollstes Vertrauen. Auch aufgrund der ökonomischen Restrukturierung des Vereins wäre es nicht zu verantworten, den Kader aufzublähen.“
Sebastian Wutzler, dpa
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