Erst ein eSportler gegen einen eSportler, dann ein Fußballer gegen einen Fußballer - so funktionieren die Partien der #BundesligaHomeChallenge, dem Playstation-Turnier der DFL. Der VfL Wolfsburg verlor dabei seine Auftaktpartie am Sonntag gegen Schalke 04. Bei den Königsblauen glänzte Nassim Boujellab - und zwar als Playstation-Version und als "echter Spieler". 5:1 hieß es am Ende für S04.
Los ging es mit dem Duell der eSportler auf beiden Seiten, Wolfsburgs Benedikt "SaLz0r" Saltzer brachte seinen VfL zwar durch einen satten Schuss von Joao Victor in Führung, aber dann ließ Kontrahent Tim "Latka" Schwartmann ausgerechnet den virtuellen Boujellab als Doppeltorschützen glänzen. Erst in der Schlussphase kam SaLz0r - mit Wout Weghorst als Rechtsaußen - wieder zu Strafraumaktionen, ohne jedoch echte Ausgleichschancen zu haben.
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Nach dem Playstation-Boujallab war dann der echte dran - und der Schalker Jung-Profi zeigte, dass er zurecht als Top-Konsolen-Spieler gilt. VfL-Torwart Lino Kasten stellte zwar unter Beweis, dass auch er FIFA deutlich über normalem Hobby-Niveau spielen kann, gegen die Souveränität Boujellabs kam er allerdings nicht an. Der Schalker ließ sein virtuelles Ich erneut treffen, dann legte er mit Benito Raman und nach einer besonders sehenswerten Kombination mit Guido Burgstaller nach. Der Playstation-Kasten - vom echten Kasten selbstverständlich im Tor aufgestellt - war jeweils chancenlos.
2:1 und 3:0 für Schalke - das macht unterm Strich eine 1:5-Niederlage für den VfL.
VfL-eSportler Saltzer meldete sich nach dem Duell via Twitter zu Wort: "Auch wenn wir verloren haben, hat es mega Spaß gemacht! Das ist ja auch das, worum es aktuell geht. Danke an alle, die dabei waren und mitgefiebert haben!" Für den Torwart gab's trotz der Niederlage Lob: "Top gespielt, Lino - nächste Woche holen wir uns den Sieg!"
Gespielt wird bei der #BundesligaHomeChallenge FIFA 20 im Virtual-Bundesliga-Modus, bei dem alle Playstation-Kicker gleich gut sind (Spielstärke 85). Die Duelle werden live auf verschiedenen Plattformen im Internet übertragen. Dass der VfL nicht schon beim ersten Spieltag dabei war, hatte einen ganz einfachen Grund: Die Anmeldefrist der DFL war knapp bemessen und fiel genau in die Zeit, als in Wolfsburg gerade das Kleingruppentraining in der Arena organisiert wurde. Als mit Kasten dann der richtige Vertreter aus dem Spielerkader gefunden war, gab's die Zusage - aber das als 27. Team.
Und für die Begegnungen wurde eine gerade Anzahl an Mannschaften benötigt. Am ersten Wochenende waren 26 Klubs aus den beiden Bundesligen am Start, jetzt kamen vier neue Teams dazu: Borussia Mönchengladbach, VfL Bochum, VfL Wolfsburg und ein Schiedsrichter-Duo.




Schiri Deniz Aytekin, der zusammen mit Daniel Schlager ein Team bildet, sorgte dann auch für eine der größten Überraschungen des Spieltags, besiegte Gladbach-Profi Jonas Hofmann mit 2:1. "Ich wollte eigentlich nach dem 2:1 mein Trikot ausziehen, aber ich habe dann doch ein bisschen Respekt gehabt", meinte Aytekin nach der Partie schmunzelnd. Das Gesamt-Duell haben die Referees verloren - denn Schlager ging gegen den Gladbacher eSport-Profi Jannik "Jeffry 95" Reiners mit 0:4 unter.
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